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Am 31. Januar 2025 gedenkt der Bundestag der Opfer des Nationalsozialismus anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz. In einer emotionalen Rede erinnerte Tova Friedman, eine Holocaust-Überlebende, an die Schrecken, die sie als Kind im Konzentrationslager erlebte. Die Gedenkveranstaltung fand im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau statt und könnte das letzte Mal gewesen sein, dass Zeitzeugen zu einer größeren Gedenkveranstaltung sprechen. Zu den hochrangigen Gästen zählten unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und König Charles III. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz waren mit einer deutschen Delegation anwesend.
Während der Gedenkveranstaltung mahn-ten Zeitzeugen zur Wachsamkeit gegen Antisemitismus und Verschwörungsmythen. Marian Turski, Präsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, forderte dazu auf, diesen entgegenzutreten. Tova Friedman warnte vor „grassierendem Antisemitismus“ und appellierte an die junge Generation, tolerant zu sein. Der Historiker stellte klar, dass am 27. Januar 1945 Soldaten der Roten Armee etwa 7.000 Inhaftierte aus Auschwitz befreiten, wo nach Schätzungen zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen ermordet wurden. Auschwitz war das größte Konzentrationslager der Nazis, die Mehrheit der Deportierten waren Jüdinnen und Juden.
Kritik an der CDU und der AFD
Parallel zu den Gedenkfeiern kam es zu scharfer Kritik an der CDU. Aaron Bedey, Co-Vorsitzender der Jusos Stormarn, äußerte sich vehement gegen die Zustimmung der CDU zu einem europarechtswidrigen Migrationsantrag, der gemeinsam mit der FDP und der AFD verabschiedet wurde. Bedey bezeichnete die Entscheidung als Verlassen der demokratischen Mitte und als historischen Dammbruch. Friedrich Merz, der CDU-Vorsitzende, wird vorgeworfen, sein Wort gebrochen zu haben und die Tür für eine Koalition mit der AFD geöffnet zu haben.
Bereits jetzt gibt es Anzeichen für eine Zusammenarbeit zwischen CDU und AFD auf kommunaler Ebene. Pia Dietz, Co-Vorsitzende der Jusos Stormarn, warnte vor der Entwicklung innerhalb der CDU und forderte die Demokrat:innen auf, solch einen Weg zu verhindern. Die Abstimmung über den Migrationsantrag führte zu einer knappen Mehrheit, was die besorgten Stimmen innerhalb der politischen Landschaft weiter verstärkt.