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Integration in Deutschland: Jeder Bürger soll Verantwortung übernehmen!

In Deutschland sorgt die Diskussion über die aktuelle Flüchtlingspolitik für Aufregung. Emitis Pohl, eine deutsch-iranische Unternehmerin und Integrationsexpertin, äußert sich kritisch zu den bestehenden Missständen. Pohl, die 1988 im Alter von 13 Jahren als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland kam, bewertet die Integrationspolitik als gescheitert und fordert einen grundlegenden Wandel im Umgang mit bereits in Deutschland lebenden Migranten.

Pohl verweist dabei auf Gewalttaten, die durch Zuwanderer in Städten wie Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg begangen wurden. Diese Vorfälle würden laut Pohl die Folgen einer gescheiterten Integrationspolitik verdeutlichen. Umdessen plädiert sie dafür, dass jeder Bürger die Verantwortung für einen geflüchteten Menschen übernehmen sollte. Auch die Einführung von Steuervorteilen für Ehrenamtliche, die sich um Geflüchtete kümmern, wird von ihr gefordert.

Forderungen zur Integrationspolitik

Pohl hebt die Notwendigkeit einer nachhaltigen Integrationspolitik hervor, die effiizienter als die bisherigen Ausgaben ist. In diesem Zusammenhang berichtet sie von ihrer Arbeit mit einem afghanischen Flüchtling, den sie seit zehn Jahren begleiten kann und der mittlerweile gut integriert ist. Gleichzeitig weist Pohl darauf hin, dass viele Flüchtlinge – insbesondere Traumatisierte – oftmals auf sich allein gestellt sind und lange auf Asylbescheide warten müssen.

Sie plädiert für eine klare Unterscheidung zwischen integrationswilligen und integrationsunwilligen Menschen. In ihrem Gespräch kritisiert Pohl zudem die negative Konnotation des Begriffs „Sanktion“ innerhalb der deutschen Gesellschaft und fordert, dass es Konsequenzen für Gesetzesbrecher geben sollte. Ihre Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik führte dazu, dass Pohl 2022 ihr Parteibuch der CDU zurückgab, nachdem sie zwölf Jahre in der Partei aktiv war.

Zur Unterstützung von Geflüchteten gründete Pohl den Verein seiSTARK, der Migranten im Alltag Hilfestellung bietet. In ihrer Erfahrung in einem Kölner Flüchtlingsheim stellte sie fest, dass viele Frauen Analphabeten sind. Sie kritisiert zudem, dass Flüchtlinge ohne Sprachzertifikat nicht arbeiten dürfen, obwohl viele von ihnen in ihren Heimatländern qualifiziert waren. Daher hat sie praktische Deutschkurse organisiert, um Flüchtlingen Alltagswissen zu vermitteln. Pohl betont abschließend die Verantwortung der Gesellschaft, sich aktiv um die Integration von Flüchtlingen zu kümmern.

Weitere Informationen zur Flüchtlingspolitik und Integrationsfragen finden sich in einer umfassenden Untersuchung des Bundestags, die auf der Webseite des Bundestages veröffentlicht wurde (Bundestag).