
Im Jahr 2024 ist die Zahl schwerer Delikte wie Körperverletzung, Raub und Nötigung auf den Bahnhöfen in Schleswig-Holstein gestiegen. Laut NDR wurden insgesamt 461 Delikte registriert, was einem Anstieg von nahezu 5% im Vergleich zu den beiden Vorjahren entspricht. Dabei zeigt sich ein gemischtes Bild: Während in Kiel und Neumünster ein Rückgang der Delikte verzeichnet wurde, gab es in Flensburg, Elmshorn und Lübeck einen Anstieg. Besonders auffällig ist die Situation am Lübecker Hauptbahnhof, wo die Zahl der Gewalttaten im Jahr 2024 mit 114 Fällen fast 60% höher war als im Vorjahr.
Zusätzlich zu den lokalen Entwicklungen gibt es auch bundesweit besorgniserregende Trends bezüglich der Sicherheit im Bahnverkehr. Wie Tagesschau berichtet, ist die Anzahl der Körperverletzungen in deutschen Bahnhöfen von Januar bis Ende Oktober 2024 auf rund 10.600 gestiegen, was einen Anstieg im Vergleich zu den 10.115 Fällen im gesamten Jahr 2023 darstellt. Auch in Zügen auf freier Strecke gab es ähnliche Entwicklungen mit insgesamt 2.661 gemeldeten Übergriffen bis Ende Oktober 2024.
Diebstahlproblematik verstärkt sich
Ein weiteres Problem stellt der Diebstahl dar. Bis Ende Oktober 2024 wurden in Bahnhöfen 10.185 Diebstähle und in Zügen 10.118 Diebstähle registriert, was ebenfalls einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders häufig traten Diebstähle in Hochgeschwindigkeitszügen und im Regionalverkehr auf.
Die Deutsche Bahn hat in Reaktion auf diese Trends ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Es wurden 11.000 Videokameras in Bahnhöfen und über 50.000 in Regional- und S-Bahnzügen installiert. Jährlich investiert die DB mehr als 200 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen, um die Reisenden zu sensibilisieren und ein sicheres Reiseumfeld zu schaffen.