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In den letzten Wochen haben Schulen in Pforzheim und dem Enzkreis von beunruhigenden Vorfällen berichtet, bei denen Schüler Lehrer aufgrund von Kritik an der Alternative für Deutschland (AfD) angeschwärzt haben. Die Vorfälle werfen Fragen zum Schulklima und zu möglichen Konflikten in Fächern wie Geschichte, Gemeinschaftskunde oder Religion und Ethik auf. Dies geschieht in einem Kontext, in dem die AfD bei den letzten Europawahlen und Landtagswahlen in Ostdeutschland besonders bei jungen Wählern überdurchschnittlich gut abgeschnitten hat, wie [pz-news.de](http://www.pz-news.de/region_artikel,-Schueler-die-Lehrer-wegen-AfD-Kritik-anschwaerzen-gibt-es-Vorfaelle-in-Pforzheim-und-dem-Enzkreis-_arid,2173683.html) berichtete.
Ein konkreter Vorfall betraf einen Neuntklässler, der dem Regierungspräsidium Karlsruhe Informationen übermittelt hat. Trotz dieser Vorfälle berichten viele Einrichtungen in der Region jedoch von intakten Schulgemeinschaften. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen die wachsende Popularität der AfD unter Jugendlichen auf das Lernumfeld haben wird.
Einfluss von sozialen Medien
Die AfD hat in der jüngeren Vergangenheit vor allem durch ihre Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform TikTok an Bedeutung gewonnen. Bei der Europawahl 2024 wählten 17 Prozent der Wahlberechtigten im Alter von 16 bis 24 Jahren die AfD. Diese Wahl war bemerkenswert, da zum ersten Mal auch 16-Jährige an der Europawahl teilnehmen konnten. In dieser Altersgruppe verlor die Partei Die Grünen stark an Wählerstimmen, während die AfD einen Anstieg von 12 Prozent verzeichnete, wie [ndr.de](https://www.ndr.de/kultur/AfD-Trend-bei-jungen-Waehlern-Mit-TikTok-auf-Stimmenfang,afd3300.html) berichtete.
Amelie Weber, eine Expertin für soziale Medien, stellte fest, dass die AfD TikTok effektiv für ihren Wahlkampf nutzt. Dabei werden steile Thesen und Zuspitzungen verwendet, die schnell auf den Punkt kommen. Während die AfD sich auf einfache Antworten und Phrasen konzentriert, erkennen andere Parteien den hohen Stellenwert von sozialen Medien zu spät. Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte, indem er einen eigenen TikTok-Kanal eröffnete, um die Präsenz der AfD nicht kampflos zu überlassen.