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Steigende Gefahren für Migranten: Mobbing und Bedrohungen in Sachsen!

In Sachsen hat die Bedrohungslage für Migranten zunehmend alarmierende Ausmaße angenommen. Laut einem Bericht von lvz.de berichten Mitarbeiter der Migrationsberatung von einer verstärkten Gefahr für Migranten in der Region. Insbesondere in Schulen sind Verstöße dokumentiert, bei denen Kinder aus Flüchtlingsfamilien gemobbt werden. Ein erschreckendes Beispiel ist ein Drittklässler aus Meißen, der sich diskriminierend gegenüber einem Mitschüler mit ausländischen Wurzeln äußerte. Diese Vorfälle werfen einen Schatten auf die Integrationsbemühungen in der Gesellschaft.

Die Berater selbst, wie Kerstin Böttger von der Diakonie, berichten von einer Zunahme von Anfeindungen, was dazu führt, dass viele sich gezwungen sehen, ihre Arbeit zu rechtfertigen. Diakonie-Sprecherin Nora Köhler äußert Besorgnis über die zunehmenden Drohbriefen und Belästigungen, die Mitarbeiter erhalten. Aufgrund dieser belastenden Situation ist der Bedarf an psychosozialer Unterstützung und Beratung innerhalb der Migrationsberatung gestiegen.

Steigender Beratungsbedarf und finanzielle Unsicherheit

Die Anzahl der Beratungsfälle in der Migrationsberatung hat sich von 2.536 im Jahr 2019 auf 3.928 bis Dezember 2024 erhöht. Diese Zunahme führt dazu, dass Wartelisten für Beratungen notwendig sind, da die Kapazitäten die Nachfrage nicht mehr decken können. Wichtige Themen für Migranten sind in erster Linie Arbeit und Sprache, wobei viele auch nach Ausbildungsplätzen suchen. Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Forderung nach einer gesetzlich verankerten, regelmäßigen Migrationsberatung.

Die finanzielle Unsicherheit stellt dabei eine große Herausforderung dar. Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen beschlossenen Doppelhaushalt im Freistaat Sachsen, was sich negativ auf soziale Vereine auswirkt, die in der Migrationsberatung tätig sind. Initiativen wie eine geplante Landeskollekte sollen möglicherweise zur Weiterbildung der Beratungsmitarbeiter beitragen, um die Qualität der Unterstützung zu sichern.

Zusätzlich zu den Herausforderungen in Sachsen gibt es auch auf europäischer Ebene dringende Fragen zum Schutz von Migrantenkindern. Der Verabschiedung des EU-Migrations- und Asylpakets im Mai 2024 steht dabei im Mittelpunkt. Das Paket zielt darauf ab, den Umgang mit Migration und Asylsuchenden zu rationalisieren und umfasst zehn rechtliche Maßnahmen. Allerdings gibt es Bedenken von Kinderrechtsorganisationen, dass die Inhaftierung von Kindern an Außengrenzen gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstoßen könnte. Die spezifischen Bestimmungen zur Familienzusammenführung werden ebenfalls als unzureichend kritisiert.

Experten fordern, dass das Wohl der Kinder bei der Umsetzung des Pakets priorisiert wird und betonen die Notwendigkeit von klaren Richtlinien zur Behandlung von Migrantenkindern. Vor diesem Hintergrund bleibt die Frage, wie die Rechte von Kindern und Familien im Kontext der Migrationspolitik gesichert werden können.