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Universität Augsburg stoppt Linke-Mitglied: Ist das rechtens?

Gabriel Bruckdorfer, ein 25-jähriger Student der Erziehungswissenschaften an der Universität Augsburg, sieht sich der Kündigung seines Arbeitsvertrags gegenüber. Bruckdorfer, der Mitglied der Linksjugend Solid ist und für den Bundestag im Oberallgäu kandidiert, sollte zum Jahreswechsel in seiner Position in der EDV-Betreuung der Universität weiterbeschäftigt werden. Jedoch äußerte die Hochschulverwaltung Bedenken hinsichtlich seiner Verfassungstreue, was ihn in eine prekäre Lage bringt.

Die Gründe für die Bedenken liegen in Bruckdorfs politischen Aktivitäten. Der Bayerische Verfassungsschutz beobachtet die Linksjugend Solid aufgrund vermuteter extremistischer Bestrebungen. Bruckdorfer selbst hatte die Universitätsverwaltung über seine Mitgliedschaft in der Linken informiert und bezeichnete sich als „zu ehrlich“. Seit August gehört er der Partei Die Linke an, wodurch er automatisch auch Mitglied der Linksjugend wurde.

Situation an der Universität Augsburg

Bruckdorfer plant, bald seine Bachelorarbeit abzugeben und wollte sein Studium durch den Job an der Universität finanzieren. In einer Mitteilung informierte die Universität ihn darüber, dass eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst aufgrund seiner politischen Aktivitäten und der damit verbundenen extremistischen Zielsetzungen nicht möglich sei. Der Linke-Landesverband in Bayern hat bereits Protest gegen den Umgang mit Bruckdorfer angekündigt und in ähnlichen Fällen häufig erfolgreich gegen Kündigungen vorgegangen.

In einer E-Mail an die Personalabteilung erklärte Bruckdorfer, dass er sich als „passives Mitglied“ der Linksjugend betrachte und lediglich an vier Treffen teilgenommen habe, um sich über die Jugendförderung seiner Partei zu informieren. Aktive Teilnahme an Aktionen der Linksjugend habe er jedoch nie geleistet.

In einem breiteren Kontext ist festzustellen, dass die Zahlen des Verfassungsschutzes auf ein wachsendes linksextremistisches Personenpotenzial hindeuten. Laut aktuellen Erhebungen wird das linksextremistische Personenpotenzial für das Jahr 2023 auf 37.000 Personen geschätzt, während die Zahl gewaltorientierter Linksextremisten auf 11.200 ansteigt. Auch die Anzahl der linksextremistischen Straftaten hat 2023 mit 4.248 Delikten im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, was einem Anstieg um 10,4 % entspricht. Besonders auffällig ist der Anstieg gewalttätiger Delikte, die um 20,8 % zugenommen haben, wie auf der Website des Verfassungsschutzes berichtet wird.

Für weitere Details über das linksextremistische Personenpotenzial sowie Straftaten wird auf den Verfassungsschutzbericht verwiesen, der umfassende Informationen zu diesem Thema bietet, wie auf [verfassungsschutz.de](https://www.verfassungsschutz.de/DE/themen/linksextremismus/zahlen-und-fakten/zahlen-und-fakten_node.html) dargestellt.