BayernErdingLandsberg am LechUmwelt

Nachhaltige Landwirtschaft in Erding: Neues Solawi-Projekt startet!

In Bayern weht ein frischer Wind in der Landwirtschaft: Rebekka Stadler (27) und Michael Gehring (32) haben ambitionierte Pläne, ihre erste Solidarische Landwirtschaft (Solawi) im Kreis Erding zu etablieren. Das Paar, welches den Hof in Sankt Wolfgang übernommen hat, möchte auf 4000 Quadratmetern Ackerland Gemüse ohne mineralische Dünger und Pestizide anbauen und somit die Biodiversität fördern. In der vergangenen Saison ernteten sie bereits Kartoffeln, Zwiebeln, Kohl, Karotten und exotische Pflanzen wie Okraschoten und Melonen.

Um ihre Idee in die Tat umzusetzen, suchen sie Mitglieder für ihre Solawi über die Website www.solidarische-landwirtschaft.org. Dieses Modell ermöglicht es den Mitgliedern, an der Ernte teilzuhaben, Kosten und Risiken zu teilen sowie nachhaltige Landwirtschaft und faire Arbeitsbedingungen zu fördern. Jana Heenen betreibt derweil den Riedlerhof in Weyarn und bietet seit vier Jahren biozertifizierten Anbau an. In ihrer zweiten Saison als Solawi sorgt sie für 35 Ernteanteile, die von Mai bis November wöchentlich an Haushalte ausgegeben werden. Die Preise für die wöchentlichen Kisten liegen bei ca. 24 Euro für eine kleine und ca. 36 Euro für eine große Kiste.

Weitere Solawi-Projekte in der Region

Zusätzlich zu den genannten Initiativen gibt es im Münchner Umland mehrere weitere Solawi-Projekte. Die SoLaWi Neufarn erhebt einen Jahresbeitrag von 30 Euro und 67 Euro pro Monat für wöchentliche Ernten. Die SoLaWi fair & teilen in Glonn nimmt Anmeldungen bis zum 10. Februar entgegen, mit einem einmaligen Beitrag von 10 Euro. In Habach bietet das Projekt Schaufel & Gabel Kistenpreise von 49, 69 und 129 Euro/Monat an. Das Kartoffelkombinat in Oberschweinbach gilt als die größte Solawi Deutschlands mit 24 Hektar Ackerfläche und 2800 Quadratmetern Gewächshaus. Die dortigen Agri-Versorgungen sind beachtlich: wöchentlich werden 2300 Haushalte mit Bio-Gemüse beliefert.

Um eine Solawi-Mitgliedschaft zu erlangen, ist eine einmalige Kapitalbeteiligung von 150 Euro notwendig, zusätzlich betragen die monatlichen Kosten 78 Euro für den Ernteanteil, bei dem 50 verschiedene Kulturen saisonal angebaut werden.

Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft wird nicht nur lokal, sondern auch überregional promoviert und als nachhaltiges Modell angesehen, wie Bio Austria darstellt.

Die zunehmende Zahl von Solawi-Initiativen zeigt das wachsendes Interesse an nachhaltiger Landwirtschaft und gemeinschaftlichen Anbauprojekten, die nicht nur ökologischen Zielen dienen, sondern auch sozialen Austausch ermöglichen.