
Die Insolvenz der Nobiskrug-Werft in Rendsburg bringt erhebliche Auswirkungen für die Region Rendsburg-Eckernförde mit sich. Wie shz.de berichtet, sind die unmittelbaren wirtschaftlichen Herausforderungen ein zentrales Thema, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar. Direktkandidaten aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde haben bereits ihre Positionen zur Stärkung der Wirtschaft der Region erläutert. Zu den Kandidaten zählen Felix Wilsberg (SPD), Dr. Johann Wadephul (CDU), Monika Wegener (Grüne), Wolfgang Kubicki (FDP), Gereon Bollmann (AfD), Maylis Roßberg (SSW) und Mark Hintz (Linke).
Die Insolvenz betrifft die FSG-Nobiskrug Holding GmbH sowie deren Tochterunternehmen, darunter die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG), die FSG-Nobiskrug Design GmbH und die Nobiskrug Yachts GmbH. Laut ndr.de wurden die Insolvenzanträge nicht von Investor Lars Windhorst eingereicht, sondern von den Sozialversicherungsträgern. Windhorst war zuletzt als Geschäftsführer in den Unterlagen eingetragen, obwohl er vor etwa einem halben Jahr eine neue Leitung präsentiert hatte. Christoph Morgen und Hendrik Gittermann wurden als vorläufige Insolvenzverwalter eingesetzt.
Schwierige finanzielle Situation
Die finanzielle Lage der betroffenen Werften ist alarmierend: Löhne und Gehälter wurden in den letzten 14 Tagen nicht ausgezahlt, Sozialversicherungsabgaben sind ausgeblieben, und Jahresabschlüsse wurden seit über zwei Jahren nicht erstellt. Es laufen Gespräche mit Banken über einen Massekredit zur Deckung dringender Ausgaben, während mehr als 150 Zwangsvollstreckungsaufträge vorliegen. Betriebsräte zeigen sich erleichtert über die Insolvenz und die Möglichkeit einer Neuaufstellung.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Unterstützung bei der Suche nach potenziellen Investoren zugesagt, und es gibt bereits Hinweise auf Interessenten für eine Übernahme der Werftengruppe. Die Auszahlung der November-Gehälter für die 500 betroffenen Mitarbeiter soll bis Anfang kommender Woche erfolgen. Gespräche über den Weiterbau an zwei Schiffen in Flensburg und Rendsburg sind ebenfalls im Gange.