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Neues Kryo-Elektronenmikroskop: Wissenschaftsmeilenstein in Halle!

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erhält eine Förderzusage in Höhe von 9,2 Millionen Euro für die Anschaffung eines neuen Kryo-Elektronenmikroskops. Diese Finanzierung erfolgt durch das Wissenschaftsministerium von Sachsen-Anhalt sowie den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Das neue Gerät soll die Analyse von Proteinen, Polymermaterialien und Zellen revolutionieren und ermöglicht fast vollständig automatisierte Bildaufnahmen.

Wie Magdeburger News meldet, wird das Mikroskop im Biozentrum der Universität am Weinberg-Campus untergebracht. Es ersetzt ein über neun Jahre altes Gerät und wird als eines von zwei hochauflösenden Kryo-Elektronenmikroskopen an der MLU eingesetzt – eine einzigartige Position unter den Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Die Forschungsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Panagiotis Kastritis hat die Universität zu einem international angesehenen Zentrum für Kryo-Elektronenmikroskopie entwickelt und kooperiert mit über 40 internationalen Forschungseinrichtungen.

Fortschritte in der Kryo-Elektronenmikroskopie

Das neue Mikroskop wird in der Lage sein, hochauflösende Aufnahmen auf atomarer Ebene zu liefern. Dank des Einsatzes von künstlicher Intelligenz können die Bilder schneller ausgewertet werden, wodurch die Zeit für die Erstellung von Datensätzen von Wochen auf einige Tage verkürzt wird. Aktuelle Technologien ermöglichen es, bis zu 1.200 Aufnahmen pro Stunde zu machen, die jedoch große Datenmengen generieren.

Der sachsen-anhaltische Wissenschaftsminister, Prof. Dr. Armin Willingmann, bezeichnete die Anschaffung des Mikroskops als „Meilenstein“ für die Biowissenschaften an der MLU. Die verbesserte Leistungsfähigkeit des Geräts ist auch für industrielle Anwendungen von Interesse, etwa in der Entwicklung neuer Wirkstoffe oder polymerbasierter Materialien. Wie Pressemitteilungen der Universität Halle berichteten, werden die Ergebnisse der MLU-Wissenschaftler regelmäßig in renommierten Fachjournalen veröffentlicht, was ihre hervorragende Position in der Forschung untermauert.