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Eine 34-jährige Autofahrerin wurde am Samstag gegen 10.45 Uhr an der Anschlussstelle Kandern auf der Autobahn A 98 in Richtung Lörrach Opfer eines sogenannten „Benzinbettlers“. Ein unbekannter Mann, dessen Fahrzeug im Grünstreifen stand, machte auf sich aufmerksam und hielt die Autofahrerin an. Der Mann gab vor, ihm sei der Kraftstoff ausgegangen und seine Frau liege im Krankenhaus im Sterben, weshalb er Geld für Benzin benötige. In einem Akt des Mitleids gab die Autofahrerin ihm 50 Euro, obwohl sie wusste, dass ihm das Geld vor Ort kaum etwas bringen würde.
Dieser „Benzinbettler“ war bereits zuvor an der Anschlussstelle Binzen aufgefallen. Der Unbekannte wird als etwa 50 Jahre alt beschrieben, mit einem grauen Drei-Tage-Bart, einer Brille mit hellem Gestell, einem dunkelblauen Rollkragenpullover und einem grauschwarzen Mantel. Sein Fahrzeug wird als dunkler, älterer Kleinwagen, ähnlich einem Renault Clio, mit ausländischen Kennzeichen beschrieben. Die Verkehrspolizei Weil am Rhein sucht nun Zeugen und ist unter der Telefonnummer 07621 / 98 00 0 erreichbar.
Betrugsmasche im Straßenverkehr
In einem weiteren Fall, der in einem anderen Zusammenhang stand, wurde auf eine ähnliche Betrugsmasche hingewiesen. Die Täter täuschen Notlagen vor, um kostenlos Benzin zu erhalten. Diese Methodik, wie [bussgeldkatalog.geblitzt.de](https://bussgeldkatalog.geblitzt.de/news/vorsicht-betrug-benzinbettler-machen-deutschlands-strassen-unsicher/) berichtet, umfasst das Stehen am Straßenrand und das Bitten um Benzin oder Geld, weil der Tank angeblich leer ist. Betroffenen Autofahrern wird in der Regel klar, dass sie ihr Geld nicht wiederbekommen, da die Betrüger schwer zu fassen sind.
Ein Beispiel dafür ist der Fall von Gudrun R. im Kreis Gießen. Ein Mann hatte ihr erzählt, sein Tank sei leer, da seine Frau in den Wehen liegt. Er forderte 200 Euro für Benzin und bot an, das Geld zurückzuzahlen, indem er seine Bankdaten notierte. Gudrun R. war über die hohe Summe irritiert, lehnte ab und informierte schließlich die Polizei. Diese konnte den Täter jedoch nicht mehr antreffen.
Die Polizei im Landkreis Limburg-Weilburg berichtete von einem Anstieg solcher Vorfälle. Der Polizei-Pressesprecher Pierre Gath stellte klar, dass Betteln selbst keine Straftat sei, es sei denn, es gibt eine Häufung von Vorfällen. Autofahrer sollten skeptisch sein und prüfen, ob ein echter Notfall vorliegt. Zivilcourage wird zwar als wünschenswert erachtet, jedoch sollten präzise Nachfragen gestellt werden. Bei Verdacht auf Betrug wird geraten, die Polizei zu kontaktieren, um echte Notlagen von Betrügereien zu unterscheiden.