
Am 25. März wird das Hauptverfahren gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette vor dem Landgericht Verden eröffnet. Die Anklage umfasst 13 Raubtaten, darunter ein Überfall auf einen Geldtransporter im Juni 2015, bei dem versuchter Mord vorliegt. Diese Informationen wurden berichtet, basierend auf einem Artikel des Berliner „Tagesspiegel“ und Justizkreisen.
Die Schwurgerichtskammer in Verden ist zuständig für das Verfahren, das zunächst im Staatsschutzsaal beim Oberlandesgericht Celle stattfindet, da in Verden keine geeignet Räumlichkeiten vorhanden sind. Die Suche nach einem geeigneten Gerichtssaal in Verden läuft seit einem Dreivierteljahr ohne Erfolg, die Verhandlung soll jedoch ab Sommer in Verden stattfinden. Klette wurde am 26. Februar 2022 festgenommen; in ihrer Wohnung fanden die Ermittler Waffen und Bargeld.
Anklagepunkte und Vorwürfe
Die Anklage erstreckt sich auf Taten, die zwischen 1999 und 2016 verübt wurden, mit einem Gesamtwert von über 2,7 Millionen Euro. Bei einem Überfall in Cremlingen bei Braunschweig wurde die größte Beute von knapp 1,4 Millionen Euro erlangt. Klette und ihre Komplizen sollen mit einer Panzerfaustattrappe gedroht und mit einem Sturmgewehr auf den Geldtransporter geschossen haben. Laut dem Oberlandesgericht Celle gibt es allerdings keine hinreichenden Ansatzpunkte für den Vorwurf des versuchten Mordes, dieser bleibt jedoch Bestandteil der Hauptverhandlung.
Zusätzlich wird Klette von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, in zwei Fällen versuchten Mord sowie Mittäterschaft bei Sprengstoffexplosionen begangen zu haben. Sie soll der dritten Generation der Roten Armee Fraktion angehört haben, die sich 1998 auflöste. Zusammen mit den flüchtigen Mittätern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub wird eine Beute von 2,76 Millionen Euro beziffert. Ermittler vermuten, dass die Täter ihr Leben im Untergrund durch diese Raubüberfälle finanzierten.
Bei Klettes Verhaftung im Februar 2024 fanden die Ermittler in ihrer Wohnung in Berlin-Kreuzberg nicht nur Waffen, sondern auch Munition, Bargeld, Gold und umfangreiches Recherchematerial, das Hinweise auf Fluchtwege und Notausgänge enthielt. Klette hatte Wohnungen in mehreren Städten wie Bremen und Hannover gemietet, um sich auf die Raubüberfälle vorzubereiten.
Zusätzlich vermutet die Staatsanwaltschaft eine Mitwisserin im Zusammenhang mit den Überfällen. Diese Vermutung gründet sich auf Nachrichten zwischen Garweg und seiner damaligen Freundin, die Interesse an Besprechungen vor den Überfällen äußerte. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit eine Ausweitung der Ermittlungen, um mögliche weitere Beteiligte zu identifizieren.
Weitere Details zu diesem komplexen Fall wurden in verschiedenen Berichten veröffentlicht, unter anderem bei Weser-Kurier und n-tv.