Friedrichshafen

Identitätsdiebstahl im Netz: So schütze ich mich effektiv!

Simon Federer ist Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden, nachdem ein Unbekannter seine alte E-Mail-Adresse für den Zugriff auf sein Facebook-Profil ausnutze. Laut einem Bericht von schwaebische.de erhielt Federer eine E-Mail vom Facebook-Sicherheitsteam, in der ihm mitgeteilt wurde, dass sein Passwort am 24. September 2020 ohne sein Wissen geändert wurde. Da Federer zuvor seine E-Mail-Adresse gewechselt hatte und die alte nicht aus seinem Facebook-Konto entfernt hatte, konnte der Hacker die alte Adresse neu einrichten, das Passwort ändern und schließlich die neue E-Mail-Adresse entfernen.

Der Vorfall führte dazu, dass Federer sich aus seinem digitalen Leben ausgeschlossen fühlte. Er entschied sich, einen neuen Facebook-Account zu erstellen, den er jedoch kaum nutzte. Bisher hat der Hacker keine negativen Aktivitäten wie Hasskommentare oder Bestellungen unter Federers Namen durchgeführt. Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg informiert, dass die Beschwerden über Identitätsdiebstahl in den letzten Jahren stark angestiegen sind.

Wenn Identitätsdiebstahl alltäglich wird

Identitätsdiebstahl wird häufig von Kriminellen zur Erlangung finanzieller Vorteile genutzt, indem sie unerlaubte Käufe im Namen der Opfer vornehmen, wie verbraucherzentrale.de berichtet. Verbrauchern bleibt oft nur wenig Zeit, um zu reagieren, da sie häufig erst durch Rechnungen oder Inkasso-Schreiben auf den Diebstahl aufmerksam werden. Zu den häufigsten Formen des Identitätsmissbrauchs zählen unberechtigte Abonnements für Streaming-Dienste und Online-Dating-Portale sowie unerlaubte Warenbestellungen.

Die Zahl der Cyberangriffe steigt ebenfalls alarmierend an, insbesondere durch Malware wie „Infostealer“. Im dritten Quartal 2024 gab es beispielsweise 2,1 Millionen Angriffe auf Kunden von Avira. Cybersafety-Experte Alexander Vukcevic weist darauf hin, dass Kriminelle zunehmend Künstliche Intelligenz nutzen, um realistische Profile zu erstellen und Betrugsmaschen zu inszenieren. Experten empfehlen daher, starke Passwörter zu verwenden sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzuführen und raten, persönliche Daten in sozialen Medien vorsichtig zu handhaben.

Bei einem Verdacht auf Identitätsdiebstahl ist es entscheidend, umgehend das Passwort zu ändern und den Vorfall bei der Polizei zu melden, wie auch Oliver Buttler anmerkt. Trotz der Schwere seines Vorfalls verzichtete Federer auf eine Anzeige, da er keinen finanziellen Verlust erlitten hatte und Schwierigkeiten hatte, Facebook zu kontaktieren.