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Zwei Frauen im Alter von 20 und 30 Jahren wurden kürzlich am Pirmasenser Jugendgericht wegen Diebstahls verurteilt. Die Vorfälle, die sich im September 2023 ereigneten, umfassten den Diebstahl von Waren aus zwei Geschäften sowie aus einer Auslage. Die Polizei konnte die Frauen beim zweiten Diebstahl auf frischer Tat ertappen.
Am folgenden Tag beging die 30-Jährige jedoch einen weiteren Diebstahl in einem anderen Geschäft und war dabei im Besitz eines Klappmessers mit einer Klingenlänge von acht Zentimetern. Bei ihrer Begründung gab sie an, kein Geld für ein Geburtstagsgeschenk gehabt zu haben, während die 20-Jährige, die angeblich genug Geld hatte, um die gestohlenen Waren zu bezahlen, angab, dass sie „dazugehören“ wollte. Die beiden Frauen sind mittlerweile nicht mehr befreundet.
Urteile und Verantwortlichkeiten
Das Gericht verhängte eine Geldstrafe und stellte das Verfahren gegen die 20-Jährige vorläufig ein, nachdem sie bereit war, 100 Euro an den Pfälzischen Verein für soziale Rechtspflege zu zahlen. Die 30-Jährige erhielt wegen gemeinschaftlichen Diebstahls in zwei Fällen sowie einem Diebstahl mit einer Waffe eine Geldstrafe von 800 Euro. Das Gericht erkannte bei ihr eine verminderte Schuldfähigkeit an, da sie zum Zeitpunkt der Taten unter dem Einfluss von Medikamenten und Drogen stand. Die Richterin betonte, dass Diebstahl inakzeptabel sei, unabhängig von der Situation der Täterinnen.
Wie [strafverteidigung-roth.de](https://strafverteidigung-roth.de/diebstahl-im-jugendstrafrecht/) berichtete, ist es nicht ungewöhnlich, dass Jugendliche in Deutschland bei Diebstählen straffällig werden. In vielen Fällen wird, besonders bei Delikten mit geringerem Wert, auf Erziehungsmaßnahmen wie Gespräche mit Sozialarbeitern oder gemeinnützige Arbeit zurückgegriffen. Das Jugendstrafrecht in Deutschland berücksichtigt das Alter und die Reife der Jugendlichen und sieht in der Regel mildere Strafen vor.
Die Urteile in diesem Fall sind rechtskräftig. Die 30-Jährige lebt von Grundsicherung und hat in ihrer Erklärung gegenüber dem Gericht erwähnt, nichts über die Illegalität des Mitführens des Messers gewusst zu haben.