
Die Deutsche Bahn AG steht vor einem alarmierenden finanziellen Hintergrund, denn ihre Verschuldung hat ein Rekordhoch von über 30 Milliarden Euro erreicht. Dies geht aus aktuellen Informationen hervor, die auf eine stetige Verschlechterung der finanziellen Lage des Unternehmens hinweisen. Seit 2016 hat sich die Schuldenlast um durchschnittlich fünf Millionen Euro pro Tag erhöht, was die Kritik des Bundesrechnungshofs an der finanziellen Situation des Konzerns untermauert. Der Bundesrechnungshof kritisiert seit Jahren das Management der DB AG und fordert grundlegende Reformen.
Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Aufsichtsratsmitglied bei DB-Netze, hat sich ebenfalls zu möglichen Reformen geäußert. Die wiederholten Fehlentwicklungen und das unzureichende Management haben dazu geführt, dass die Deutsche Bahn nicht nur in der Schuldenfalle steckt, sondern auch in einer tiefen Krise. Dies wird durch die Informationen des Bundesrechnungshofs bestätigt, der in seinen jüngsten Beratungsberichten eine dringende Verantwortung des Bundes als Eigentümer fordert.
Kritik des Bundesrechnungshofes
Der Konzernabschluss für 2023 weist einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro aus, den zweithöchsten seit der Bahnreform von 1994. Dies macht die prekären finanziellen Verhältnisse der DB AG noch deutlicher. Der Abwärtstrend setzte sich zudem im ersten Halbjahr 2024 fort, was die vorhergehenden Prognosen der DB AG unrichtig erscheinen lässt.
Der Bundesrechnungshof stellt fest, dass der Bund als alleiniger Eigentümer der DB AG bei fast der Hälfte der finanziell bedeutsamen Gesellschaften kein Mandat im Aufsichtsrat hat. In einigen Fällen existiert nicht einmal ein Aufsichtsrat, wodurch der Einfluss des Bundes auf die Tochter- und Enkelgesellschaften stark eingeschränkt ist. Der maximal 17-prozentige Einfluss des Bundes im Aufsichtsrat reicht nicht aus, um die Interessen des Staates effektiv zu vertreten. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hingegen betont, dass der Einfluss des Bundes über den Konzernaufsichtsrat ausreichend gewährleistet sei. Trotzdem zeigen Prüfungen, dass die DB AG an entscheidenden Stellen eigenständige Entscheidungen trifft und sich gegen die Interessen des Bundes durchsetzt.
Die Einrichtung einer ressortinternen Steuerungsgruppe im Jahr 2022 sah ursprünglich vor, die DB AG besser zu steuern. Jedoch wird kritisiert, dass die fachlichen Vorschläge der Steuerungsgruppe nur unzureichend umgesetzt werden, teils aufgrund fehlender Unterstützung durch die Hausleitung des BMDV.