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In der Stadt und im Landkreis Würzburg wurden die Ergebnisse einer Studie zur Meinungsforschung der Universität Würzburg veröffentlicht. An der Befragung nahmen rund 2.400 zufällig ausgewählte Teilnehmer teil. Das wichtigste Thema, das die Befragten bewegte, war die Mobilität. Die Studie offenbarte, dass viele Bürgerinnen und Bürger über Staus, Baustellen und eine unzureichende Anzahl von Parkplätzen klagen. Zudem mangelt es an einer angemessenen Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und es werden Forderungen nach einem erweiterten Radwegenetz laut.
Ein weiteres zentrales Thema betrifft die Migration, über die verschiedene Meinungen bestehen. Während einige Befragte Zuwanderung als Herausforderung ansehen, kritisieren andere die mangelnde Integration und Inklusion von Geflüchteten. Bei den Themen Wohnen und Umwelt herrscht hingegen Einigkeit. Die Menschen wünschen sich bezahlbaren und verfügbaren Wohnraum sowie konkrete Maßnahmen zum Schutz des Klimas.
Unterschiedliche Wahrnehmungen
Die Studie zeigt auch Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern auf. Jüngere Menschen sind besorgt über langfristige Klimaveränderungen, während ältere Bürger sich eher durch die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bedroht fühlen. Besonders auffällig ist, dass über 60 % der Frauen sich stark bis sehr stark durch Kriege und Terrorismus bedroht fühlen, im Vergleich zu rund 40 % der Männer. Das sind klare Signale für die Politik, dass in den genannten Bereichen Handlungsbedarf besteht. Außerdem ist eine weitere Bürgerbefragung für 2026 geplant, um den gesellschaftlichen Wandel zu analysieren.
Zusätzlich zu den Ergebnissen aus Würzburg, gibt es auch umfassende Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Klimawandel, Migration und Geschlechterverhältnissen. Laut Informationen des [Bundeszentrale für politische Bildung](https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/283411/klimawandel-migration-und-geschlechterverhaeltnisse/) beeinflusst der Klimawandel verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich, wobei regionale Unterschiede und Gesellschaftsstrukturen eine Rolle spielen. Besonders Frauen sind bei Extremereignissen wie Hochwasser und Hitzewellen häufig stärker betroffen.
Eine Untersuchung der London School of Economics zeigte, dass in Ländern mit hoher sozialer und ökonomischer Ungleichheit Frauen überproportional häufig bei Naturkatastrophen zu Tode kommen. Im Globalen Süden sind diese ungleichen Sterberaten ausgeprägter als im Globalen Norden. Negative Folgen des Klimawandels, wie Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Hitzewellen, zeigen auch in Europa geschlechterungleiche Auswirkungen, wie die Hitzewelle in Südeuropa 2003, bei der 60 % der zusätzlichen Todesfälle Frauen betrafen.
Die Studie hebt hervor, dass Frauen oft für die Krankenpflege zuständig sind und damit zusätzliche Belastungen erleben. Zudem haben viele Frauen im Globalen Süden nur begrenzte Möglichkeiten, sich an Klimaveränderungen anzupassen, obwohl sie einen Großteil der Grundnahrungsmittel produzieren. Migration wird als eine Form der Anpassung an den Klimawandel betrachtet, jedoch haben Frauen oft eingeschränkten Zugang zu Verkehrsmitteln und Informationen, was ihre Fluchtmöglichkeiten stark einschränkt. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass der Klimawandel bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten verstärkt und das soziale Geschlecht eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen spielt.