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Die Firma Specht hat erneut Antragsunterlagen für die Errichtung einer Deponie in Völkersen eingereicht. Der Antrag umfasst den Betrieb einer Deponie der Klasse I für mineralische Abfälle in der Sandgrube Düvelshagen. Die umfassenden Antragsunterlagen, die im Rathaus des Fleckens Langwedel eingereicht wurden, bestehen aus fünf Ordnern und sind Teil eines angestrebten Planfeststellungsverfahrens. Das Unternehmen gehört zur Verdener Matthäi-Gruppe.
Bereits im Februar 2022 hatte die Firma Pläne für die Deponie vorgestellt, die auf Widerstand in der Gemeinde stießen. Geplant ist die Ablagerung von 1,4 Millionen Kubikmetern „leicht belasteten“ mineralischen Abfällen auf einer Fläche von etwa zehn Hektar, welche vorwiegend aus dem Baubereich und dem produzierenden Gewerbe stammen sollen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens, um sicherzustellen, dass alle umweltrelevanten Aspekte berücksichtigt werden.
Bedenken der Gemeinde
Die Gemeinde Langwedel hatte 2022 bereits mehrere Bedenken geäußert, darunter eine fehlerhafte öffentliche Bekanntmachung, die Lage im „Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft“, sowie unzureichende Kompensationsmaßnahmen. Zudem wurden Verstöße gegen Wasserrechtsvorgaben und Bedenken zum Schutz des Trinkwassers aufgeworfen. Eine genaue Prüfung der Schallimmissionsprognose und der Erdbebengefahr wurde ebenfalls gefordert, wie [Kreiszeitung](https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/langwedel-ort120521/specht-nimmt-neuen-anlauf-unternehmen-beantragt-planfeststellungsverfahren-fuer-deponie-in-voelkersen-93554361.html) berichtete.
Die neuen Antragsunterlagen beinhalten unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung, eine Klimafolgenprüfung, einen Abfallartenkatalog sowie Nachweise für Entwässerungssysteme. Auch ein Nachsorgekonzept und ein geologisches Gutachten sind Teil der Unterlagen. Bürgermeister Andreas Brandt betonte die Notwendigkeit, alle Bedenken kritisch zu prüfen. Die Gemeinde Langwedel hat in diesem Verfahren jedoch den Status eines Einwenders und nicht den einer entscheidenden Instanz. Ein Anwaltsbüro wird die Unterlagen erneut prüfen.
Die Antragsunterlagen liegen zwischen dem 21. Februar und dem 20. März im Bauamt des Fleckens Langwedel aus. Die Frist zur Einreichung von Einwendungen beginnt am 21. Februar und endet am 21. April. Ein Erörterungstermin wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Informationen zur Umweltverträglichkeitsprüfung und zu weiteren umweltrelevanten Verfahren sind unter [UVP-Portal](https://www.uvp-verbund.de/portal/%3Bjsessionid%3D996BE85FE3A75C29D031D144F2C21552) verfügbar, welches Transparenz in Entscheidungsprozessen schaffen und die Einbindung der Öffentlichkeit fördern soll.