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Der Gartenfachmarkt Guter-Gaupp in Biberach wird nach 154 Jahren am 30. Juni 2025 für immer schließen. Inhaber Michel Chavillié hat diese Entscheidung aufgrund der anhaltenden Herausforderungen im Einzelhandel sowie gesellschaftlicher Veränderungen getroffen. Chavillié übernahm den Gartenfachmarkt vor etwa 15 Jahren und hatte lange mit der Schließung gehadert.
Vor der Corona-Pandemie erwog Chavillié, den Markt zu vermieten. Doch während der Pandemie erlebte der Gartenhandel einen unerwarteten Boom, was zu einer Erweiterung des Angebots führte. Nach der Pandemie normalisierte sich die Situation jedoch schnell, und viele Kunden kauften verstärkt online ein. Chavillié berichtet von Preisdruck, veränderten Kundenverhalten und bürokratischen Hürden als wesentliche Gründe für die Schließung.
Schließung und Umstrukturierung
Das „Café am Wolfental“ bleibt nach der Schließung bestehen; ein neuer Mietvertrag für die Geschäftsräume wurde bereits unterzeichnet. Ab Juli 2025 sind Umbaumaßnahmen geplant, um das Geschäft in ein „Haus der Gesundheit“ mit einem Genießer-Café umzuwandeln. Bis zur Schließung wird der Gartenfachmarkt weiterhin geöffnet sein und beliebte Aktionen, wie den Felco-Klingenschleiftag und die Saatkartoffelbestellung, durchführen.
Guter-Gaupp, ursprünglich 1871 von Gottfried Guter gegründet, war bekannt für individuelle Produkte und persönlichen Kundenkontakt. Chavillié äußert Skepsis bezüglich einer Verbesserung der Situation für den stationären Einzelhandel, in Anbetracht des harten Wettbewerbs auf dem Markt für Pflanzen und Dünger und der Margenschwäche. Die Schließung des Traditionsbetriebs spiegelt die Herausforderungen wider, denen viele Einzelhändler gegenüberstehen, wie [nachrichtenag.de](https://nachrichtenag.de/deutschland/baden-wuerttemberg/biberach/traditionsbetrieb-guter-gaupp-in-biberach-schliesst-nach-154-jahren/) berichtete.
Darüber hinaus zeigt sich in den Aussagen von Chavillié der Rückgang der Kundenfrequenz im stationären Handel, was zunehmend als Teil der „Ellenbogengesellschaft“ angesehen wird. Laut einer IHK-Untersuchung ist ein Viertel der Einzelhändler stark durch bürokratische Vorgaben eingeschränkt. Auch Guter-Gaupp ist ein Beispiel für die Schwierigkeiten, die mit der digitalen Transformation des Einzelhandels einhergehen, wie [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/regional/biberach/biberach/aus-nach-154-jahren-dieser-traditionsbetrieb-schliesst-fuer-immer-news-3284756) berichtete.