SportStralsund

Streit um Pyrotechnik: Fans fordern Ende der Strafen für Vereine!

Die Diskussion um die Bestrafung von Pyrotechnik im Fußball gewinnt zunehmend an Fahrt. Zahlreiche Vereine aus dem Nordosten Deutschlands, unterstützt von ihren Fanszenen, fordern die Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung für den Einsatz von Pyrotechnik, solange diese nicht missbräuchlich verwendet wird. Diese Forderung stützt sich auf die Argumentation, dass die bestehenden Strafen wirtschaftliche Probleme für die betroffenen Vereine, insbesondere in der 3. und 4. Liga, verursachen und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen, wie die Ostsee-Zeitung berichtete.

Die Leser zeigen unterschiedliche Meinungen zu dem Vorstoß. Einige unterstützen ihn vehement, während andere die Vereine in die Verantwortung ziehen und auf deren Mitschuld hinweisen. Katrin Jordan argumentiert, dass die Vereine Verantwortung tragen, da sie Einlasser und Kontrolleure stellen, die ihre Aufgaben nicht ausreichend erfüllen. Kritiker wie Marc Stanke bemängeln die unzureichenden Einlasskontrollen in deutschen Stadien und fordern die Vereine auf, klare Regeln durchzusetzen.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Sicherheitsfragen

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Sicherheit in den Stadien. Michael Kutzke bringt in Frage, ob es ein System zwischen Ultrabewegungen und Sicherheitsdiensten gibt. Auch Michael Theben äußert, dass einige Fans dem Verein finanziellen Schaden zufügen, während sie gleichzeitig dessen bedingungslosen Support reklamieren. Bernd Wintermeyer fordert kreative Lösungen anstelle von Verboten und schlägt gesonderte Zonen mit Löschkästen vor. Martin Heimlein sieht die Sanktionspolitik als gescheitert an und betont die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit im Sport. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) plant, in diesem Kontext Gespräche zu führen und seine Abläufe zu überdenken.

Parallel zu dieser Diskussion verzeichnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seit Jahren hohe Strafzahlungen aufgrund von Pyrotechnik. Über sieben Millionen Euro wurden in den letzten Jahren verhängt, was zeigt, dass Pyrotechnik trotz dieser Maßnahmen ein fester Bestandteil der Fußballkultur ist und der Konflikt zwischen DFB und Fans weiterhin besteht. Anders Kjellevold von der Norsk Supporterallianse fordert eine Akzeptanz von Pyrotechnik und eine Verbesserung der Sicherheit. Norwegen hat in diesem Zusammenhang ein Pilotprojekt zur Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien gestartet, während der DFB weiterhin auf Geldstrafen als Abschreckung setzt, wie die Sportschau berichtete. Seit der Saison 2018/2019 haben sich die Strafen mehr als verdoppelt, und in der vergangenen Saison beliefen sich die Strafen allein auf über 7 Millionen Euro, hauptsächlich wegen Pyrotechnik.

Die kritischen Stimmen richten sich auch gegen die Wirksamkeit dieser Strafen. Die Soziologin Stephanie Moldenhauer hinterfragt die Effizienz der Strafmaßnahmen, während Tommy Haeder vom Chemnitzer FC die Verbotspolitik als unzureichend bezeichnet und ein Umdenken fordert. Hohe Strafzahlungen gefährden die Existenz einiger Klubs, beispielsweise musste die Regionalliga Nordost in der letzten Saison 390.000 Euro aufbringen. Kjellevold empfiehlt zudem, die Verbote im deutschen Fußball zu überdenken, während der DFB derzeit keine detaillierten Informationen zur Bewertung des norwegischen Modells hat.