Fulda

Der tragische Fall Leon: Vater klagt gegen Justizfehler und sucht Wahrheit!

Florian Apler, der 522 Tage unschuldig im Gefängnis saß, hat sein Buch „Der Fall Leon. 522 Tage unschuldig hinter Gittern“ veröffentlicht. Bei einer Pressekonferenz stellte er das Werk vor, das am 6. Februar 2025 im Molden-Verlag erscheint. Apler war wegen des Mordes an seinem sechsjährigen Sohn Leon angeklagt worden, der im August 2022 in der Kitzbüheler Ache in Österreich ertrank. Apler wurde am 1. August 2024 freigesprochen.

In seinem Buch, das auf Tagebucheinträgen während seiner Haft basiert, möchte Apler die wahre Natur seines Sohnes zeigen und die Fehler der Ermittlungen anprangern. Während der Ermittlung wurde Apler am Spazierweg mit einer Kopfverletzung aufgefunden und erklärte, er sei von einem unbekannten Täter niedergeschlagen worden. Dennoch glaubte die Polizei seiner Version nicht und nahm ihn fest, da sie den Raubüberfall als erfunden ansahen.

Schwere Vorwürfe gegen die Ermittler

Apler erhebt in seinem Buch erhebliche Vorwürfe gegen die Ermittler und die Justiz. Er kritisiert, dass trotz entlastender Beweise die Anklagepunkte bis zum Schlussplädoyer aufrechterhalten wurden. So wurden zum Beispiel wichtige Beweismittel wie Glasscherben und Überwachungskameraaufnahmen nicht gesichert, und Daten von seinem Handy seien verschwunden. Apler spricht auch von einem Rückblick seiner Erlebnisse und dokumentiert über 100 Fehler und Pannen in den Ermittlungen, die von ihm und Co-Autor Volker Schütz aufgedeckt wurden.

Apler berichtete, dass er am 22. August 2022 mit Leon spazieren war, als er von Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen wurde. Leon sei dann zum Fluss gelaufen und ertrunken. Weitere Details über die Umstände des Vorfalls, einschließlich fremder DNA auf Leons Kleidung, werden ebenfalls in dem Buch thematisiert. Apler plant, eine Website einzurichten, um Hinweise zu sammeln und die „wahren Täter“ zu finden.

Zusätzlich zu den juristischen Querelen kämpft Apler mit den finanziellen Folgen seiner Haftzeit und beantragt eine Entschädigung für seine U-Haft und Anwaltskosten, die sich auf „hunderte Tausend Euro“ belaufen könnten. Apler möchte, dass seine Tochter eines Tages seine Sicht der Dinge nachvollziehen kann und hat Videoaufnahmen seines Sohnes gesammelt, um dessen Fortschritte zu dokumentieren. In seinen Erinnerungen beschreibt Apler Leon als „unglaublich tollen Jungen“.

Detaillierte Informationen über die Hintergründe und die Auffindung seines Sohnes finden sich in den Berichten von Fuldaer Zeitung und Puls 24.