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Heide erhält neue Skatebahn: Ein Lichtblick gegen Jugendgewalt!

Die Stadt Heide im Kreis Dithmarschen wird eine neue Skateanlage erhalten. Der Beschluss wurde von der Heider Ratsversammlung gefasst und sieht vor, die Skatebahn bei der Musikschule an der Bahnhofstraße zu errichten. Die Thematik der Skatebahn wurde vor drei Jahren aufgegriffen, nachdem die Polizei einen Teil der Heider Fußgängerzone als gefährlich eingestuft hatte. Hintergrund sind wiederholte Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Jugendlichen am Südermarkt. Die Kosten der Anlage, die ursprünglich niedriger veranschlagt waren, werden auf rund 290.000 Euro geschätzt. Die Fertigstellung der Skateanlage ist für den Sommer 2025 vorgesehen, wie NDR berichtete.

Zusätzlich kam es in der Nacht zu Mittwoch zu einem Vorfall im Nord-Ostsee-Kanal, als ein Frachtschiff zweimal in die Böschung fuhr. Der erste Vorfall wurde durch einen Elektronikfehler, der zweite durch einen Maschinenausfall verursacht. Zwei Schlepper brachten das Schiff nach Anweisung der Verkehrszentrale in den Zielhafen.

Jugendkriminalität am Bahnhof in Heide

Die Probleme mit Jugendkriminalität am Bahnhof in Heide verschärfen sich zunehmend. Bereits 2022 hatte es Krawalle am Südermarkt gegeben. Anfang 2023 sorgte ein Video einer Mädchen-Gang, die eine 13-Jährige quälte, für bundesweites Entsetzen. Ende 2023 kam es zu einem tödlichen Streit auf offener Straße in Heide. Aktuelle Gewaltausbrüche betreffen vor allem den Bahnhof, wo Polizei und Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn ihre Präsenz verstärkt haben. Zivilstreifen patrouillieren nahezu täglich im Bereich, während sich Pendler wie Rico R., der seit August 2022 täglich nach Itzehoe pendelt, abends am Bahnhof unsicher fühlen.

Die Jugendlichen bilden Gruppen und bedrohen Passanten, wobei es auch zu Raubüberfällen gekommen ist. Ein Vorfall mit zwei bedrohten Schülern ereignete sich tagsüber in der Helligkeit, ohne dass jemand eingriff. Polizeibeamte berichten von minderjährigen Tätern, die mit der Bahn nach Heide reisen, und die Delikte umfassen gefährliche Körperverletzung, Raubüberfälle und Bedrohungen. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehle gegen einen 16- und einen 18-Jährigen erlassen. Polizei-Chef Ulrich Kropp sprach von „importierter Gewalt“ und problematischen Familienverhältnissen der Täter. Besonders besorgniserregend ist, dass der Haupttäter erst 12 Jahre alt sein soll und in sozialen Netzwerken mit einer Maschinenpistole geprahlt hat.

Die Kriminalpolizei prüft derzeit die strafrechtlichen Konsequenzen für Drohungen in sozialen Netzwerken. Pendler kritisieren zudem die unzureichende Polizeipräsenz am Bahnhof. Anja R., eine Pendlerin, fordert mehr Kontrollen und Durchsuchungen. Ulrich Kropp erwähnte, dass es an belastbaren Zahlen zu Straftaten mangelt, um Kontrollgebiete einzurichten, wie SHZ berichtete.