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Auf der griechischen Ferieninsel Santorini ist die Lage angespannt, nachdem in der Nacht mehrere Erdbeben registriert wurden, darunter das stärkste mit einer Magnitude von 5,2. Dieses Beben, das nordöstlich von Santorini auftrat, wurde vom Geodynamischen Institut in Athen als das stärkste seit Beginn der aktuellen Erdbebenserie vor mehreren Wochen identifiziert. Die Erschütterungen waren auch auf anderen Kykladeninseln, in Kreta sowie in höheren Stockwerken von Athen, etwa 230 Kilometer nordwestlich von Santorini, spürbar. Bislang wurden jedoch keine Schäden gemeldet, wie [nordsee-zeitung.de](https://www.nordsee-zeitung.de/nachrichten/santorini-erdbebenserie-dauert-unvermindert-an-268127.html) berichtet.
Seismologen warnen, dass ein mögliches Hauptbeben der Stärke 6 nicht ausgeschlossen werden kann. Es bleiben zudem Fragen darüber, wie die Erdbebenserie die beiden Vulkane in der Region, einen auf Santorini und den anderen unter Wasser (Columbo), beeinflussen könnte. Die Menschen auf Santorini sind zunehmend gestresst; schätzungsweise zwei Drittel der etwa 16.000 Einwohner haben die Insel bereits verlassen, besonders Familien mit Kindern und Arbeiter, die Hotels für die bevorstehende Tourismussaison vorbereiten. Es ist unklar, wie viele Touristen sich derzeit auf Santorini, Ios, Anafi und Amorgos befinden. Behörden warnen außerdem vor einer Tsunami-Gefahr und haben Ratschläge gegeben, wie man im Falle eines stärkeren Erdbebens reagieren sollte. Der Aufenthalt an Stränden und in Hafenbereichen sollte vermieden werden, und Schulen in der Region sind geschlossen.
Weitere Entwicklungen und Sicherheitsmaßnahmen
Seit mehr als einer Woche wird die Insel von Erdbeben heimgesucht, und die Polizei hat die leeren Gassen verstärkt kontrolliert, um Plünderungen zu verhindern. Das Ministerium für Bürgerschutz hat die Einsatzkräfte auf Santorini sowie die Nachbarinseln Ios, Amorgos und Anafi verstärkt. Feuerwehrleute, Rettungskräfte mit Suchhunden und Mitarbeiter der Elektrizitätswerke sind vor Ort, während weiterhin Beben im Minuten- bis Viertelstundentakt auftreten. Laut [zdf.de](https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/santorini-griechenland-erdbeben-flucht-100.html) gibt es verschiedene Prognosen für die Dauer der Erdbebenserie, von einem möglichen Hauptbeben von Stärke 6 bis zur Aktivierung der Vulkane in der Region.
In den letzten Tagen waren rund 550 mittelschwere Erdstöße mit Stärken zwischen 3 und 4,9 um Santorini registriert worden. Erdbeben dieser Größenordnung sind auf der Insel nicht ungewöhnlich, doch die geologischen Gegebenheiten – viele Häuser stehen an den steilen Rändern des Inselkraters – bergen die Gefahr von Abrutschungen. Die griechische Erdbebenbehörde hat erklärt, dass die Beben noch mehrere Tage oder Wochen andauern könnten. Seit Sonntag sind mehr als 4.600 Menschen per Fähre zum Festland aufgebrochen, während Aegean Airlines am Montag etwa 1.300 Passagiere von der Insel abtransportierte. Trotz der angespannter Situation bleiben Supermärkte, Geschäfte und Tavernen größtenteils geöffnet.