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Niedriglohnsektor in Deutschland schrumpft: Ein Trend mit Folgen!

In Deutschland ist der Niedriglohnsektor in den letzten zehn Jahren erheblich geschrumpft. Laut einem Bericht von new-facts.eu sind zwischen April 2014 und April 2024 insgesamt 1,3 Millionen Niedriglohnjobs verloren gegangen. Im April 2024 arbeiteten rund 6,3 Millionen Menschen, was 16 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse entspricht, unterhalb der Niedriglohnschwelle von 13,79 Euro. Zum Vergleich: Im April 2014 gab es über 7,6 Millionen Niedriglohnjobs, was einem Anteil von 21 Prozent entsprach, während die Niedriglohnschwelle damals bei 10,00 Euro lag.

Der Niedriglohnsektor umfasst Beschäftigungsverhältnisse, die weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttostundenverdienstes erreichen. Zwischen April 2022 und April 2023 sank der Anteil der Niedriglohnjobs in Deutschland um drei Prozentpunkte von 19 Prozent auf 16 Prozent. In diesem Zeitraum stieg der gesetzliche Mindestlohn von 9,82 Euro auf 12,00 Euro.

Veränderungen in den Bundesländern

Besonders signifikant sind die Veränderungen in den östlichen Bundesländern, wo der Anteil der Niedriglohnjobs um 17 Prozentpunkte von 35 Prozent auf 18 Prozent fiel. In den westlichen Bundesländern sank der Anteil um drei Prozentpunkte von 19 Prozent auf 16 Prozent. Zudem verringerte sich der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienenden; im April 2024 lag das Verhältnis bei einem drei Mal höheren Verdienst für Besserverdienende im Vergleich zu Geringverdienenden, während es 2014 noch 3,48 Mal war.

Die Daten der Statistischen Bundesamtes verdeutlichen ebenfalls die sinkende Niedriglohnsituation. Im April 2023 betrug die Niedriglohngrenze 13,04 Euro brutto pro Stunde, und 16 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse waren als Niedriglohnjobs klassifiziert, was fast jedem sechsten Job entspricht. Im Vergleich zu 2018 ist der Anteil von 21 Prozent auf 16 Prozent gesunken.

Die Analyse zeigt zudem, dass der Niedriglohnanteil in den neuen Bundesländern bei 18 Prozent liegt, während er im früheren Bundesgebiet bei 16 Prozent liegt. Die Geschlechterverteilung weist darauf hin, dass 19 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer Niedriglöhne beziehen. Insbesondere junge Menschen unter 25 Jahren (40 Prozent) und ältere Beschäftigte über 65 Jahren (37 Prozent) sind stark betroffen von Niedriglöhnen. Branchen wie das Gastgewerbe (51 Prozent), die Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (43 Prozent) und die Kunst, Unterhaltung und Erholung (36 Prozent) verzeichnen hohe Niedriglohnanteile im Jahr 2023.