
Unternehmen, die eng mit wissenschaftlichen Institutionen kooperieren, haben laut einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bessere Chancen, Markt- und Weltneuheiten erfolgreich einzuführen. Dies zeigt sich insbesondere in Deutschland, wo Kooperationen zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen als zentraler Motor für Innovationen fungieren. Unternehmen mit solchen Kooperationen entwickeln bis zu 69% häufiger Weltmarktneuheiten und die Wahrscheinlichkeit, gewöhnliche Marktneuheiten zu entwickeln, ist um 41% höher.
Die Studie stellt zudem fest, dass der Umsatzanteil von Marktneuheiten bei kooperierenden Unternehmen im Durchschnitt um 55% höher liegt als bei Nicht-Kooperierenden. Bei Weltmarktneuheiten beträgt der Umsatzanteil sogar 79% mehr. Trotz dieser positiven Aspekte sehen sich Unternehmen jedoch auch Herausforderungen gegenüber, wie fehlende öffentliche Fördermittel, mangelnde finanzielle oder personelle Ressourcen sowie bürokratische Hürden, etwa komplizierte Vertragsverhandlungen und unklare Regelungen zum geistigen Eigentum. Diese Hemmnisse können sowohl den Beginn als auch das Fortbestehen von wissenschaftlichen Kooperationen gefährden, wie [idw-online.de](https://idw-online.de/de/news847045) berichtete.
Internationale Wissenschaftskooperationen
Ergänzend zu den oben genannten Punkten befasst sich UNESCO intensiv mit internationaler Wissenschaftskooperation. Die Förderung von Zusammenarbeit ist entscheidend, um globale Herausforderungen zu meistern. Ein konkretes Beispiel bildet die Gründung der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) im Jahr 1954, die von UNESCO initiiert wurde. Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist SESAME, ein Zentrum für Synchrotron-Licht und experimentelle Wissenschaften im Nahen Osten, welches auf Grundlage des CERN-Konzepts gegründet wurde und seit 2017 aktiv ist. Deutschland spielte eine bedeutende Rolle beim Bau von SESAME, indem es unter anderem die Ringbahn für die Teilchenbeschleunigung bereitstellte.
Darüber hinaus ist das Internationale Abdus Salam Zentrum für theoretische Physik (ICTP) in Triest, Italien, ein weiteres bedeutendes Institut, das von UNESCO betreut wird. Es unterstützt Forschende aus einkommensschwachen Ländern und hat seit seiner Gründung über 100.000 Wissenschaftler beschäftigt. Auch das Internationale Geowissenschaftliche Programm (IGCP), das seit 1972 von UNESCO und der International Union of Geological Sciences (IUGS) betrieben wird, hat zur Förderung von multinationalen Forschungsprojekten beigetragen. Deutschland ist aktiv in etwa der Hälfte der IGCP-Projekte involviert und die Deutsche UNESCO-Kommission koordiniert seit 2023 die deutsche Mitwirkung in diesem Programm, wie [unesco.de](https://www.unesco.de/themen/wissenschaft/internationale-wissenschaftskooperation/) berichtete.