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Am 6. Februar 2025 wurde in Rottenburg ein Storch gesichtet, der sich auf einer Lampe vor einem Edeka-Supermarkt niedergelassen hat. Der Storch wurde von einem aufmerksamen Leser, Jens Hoche, fotografiert. Laut Nabu Baden-Württemberg kehren die ersten Störche gewöhnlich aus ihren Winterquartieren in Spanien und Südfrankreich in die Region zurück, während Störche aus Afrika ab Mitte März folgen.
In Baden-Württemberg gibt es auch Störche, die die Reise nach Süden nicht antreten und die Wintermonate in der Region verbringen. In einer umfassenden Betrachtung erklärte der NABU, dass über den Rhein bei Kehl 42 Störche in Richtung Osten geflogen sind. Zudem hat in Wahlwies am Bodensee der erste Storch bereits sein Nest bezogen.
Rückkehr der Störche und ihre Lebensweise
Die Störche benötigen für die Strecke von Zentralspanien nach Baden-Württemberg etwa sieben bis acht Tage. Viele der im Februar eintreffenden Störche haben in Spanien auf Feldern und Müllkippen überwintert, was gesundheitliche Risiken durch Kunststoffe mit sich bringen kann. Etwa ein Drittel der Störche überwintert in Baden-Württemberg, insbesondere in Oberschwaben.
Die Rückkehr der Störche aus Afrika erfolgt parallel ab Mitte oder Ende März. Dabei erreichen in zwei Dritteln der Fälle die Männchen zuerst ihren Stammhorst, während in etwa einem Drittel der Fälle die Weibchen schneller sind. Nach der Ankunft wird das Nest renoviert und ausgepolstert. Diese Nester bestehen aus kleinen Ästen, Zweigen, Schilf und Gräsern, ohne künstliche Nisthilfen.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zahl der Brutpaare stark erhöht; von etwa 15 im Jahr 1975 auf geschätzt 2.250. Um die Rückkehr der Störche zu unterstützen, hat der NABU Baden-Württemberg 24 neue ehrenamtliche Betreuer*innen ausgebildet, die sich um die neuen Horste kümmern, Probleme vermitteln, Jungstörche beringen und relevante Daten weitergeben.
Die Weißstörche (Ciconia ciconia) sind etwa einen Meter groß und haben eine Flügelspannweite von etwa 200 Zentimetern. Sie leben in offenen Landschaften, feuchtem Grünland, Flussniederungen und extensiv genutzten Wiesen. Ihr Brutareal umfasst Europa, Westasien und Nordafrika, und die Störche brüten in der Regel ab Mitte März, legen 3 bis 5 Eier, die 31 bis 32 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel verlassen nach etwa zwei Monaten das Nest und können an ihrer schwärzlichen Schnabelspitze von den Altvögeln unterschieden werden.
Für weitere Informationen über die Rückkehr der Störche und ihre Lebensgewohnheiten lesen Sie die Berichte von Schwarzwälder Bote und NABU Baden-Württemberg.