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Digitale Brieftasche: Säule der Zukunft für EU-Bürger in Sachsen-Anhalt!

Die Hochschule Harz setzt sich für die EU-weite Einführung von digitalen Lernnachweisen ein. Im Rahmen dieses Projekts wird an einer digitalen Brieftasche, auch bekannt als EUDI-Wallet, gearbeitet, die EU-Bürger befähigen soll, wichtige Dokumente wie Lernnachweise und Zeugnisse direkt abzurufen. Das Projekt wird vom Land Sachsen-Anhalt und der EU gefördert und trägt den Namen „CyberSecurity-Verbund LSA II“.

In Zusammenarbeit mit der Lissi GmbH wird eine Beta-Version des EUDI-Wallet Connectors bereitgestellt. Ziel des Projekts ist es, eine Schnittstelle zwischen verschiedenen Datenanbietern und -nutzern zu schaffen, darunter Behörden, Banken, Krankenkassen und Bildungseinrichtungen. Besonders im Fokus steht die digitale und fälschungssichere Ausstellung von Lernnachweisen und Zeugnissen. Zudem wurde die Lissi GmbH in einem Innovationswettbewerb der Bundesagentur für Sprunginnovationen ausgezeichnet, was die Relevanz und Innovationskraft des Projekts unterstreicht.

Digitale Identität und EUDI-Wallets

Die digitale Brieftasche ist Teil eines umfassenden Rahmens, der durch die eIDAS-Verordnung (Verordnung über die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste) geschaffen wurde, die seit dem 17. September 2014 in Kraft ist. Eine umfassende Revision dieser Verordnung, bekannt als eIDAS 2.0, wurde am 29. Februar 2024 vom Europäischen Parlament verabschiedet und trat am 20. Mai 2024 in Kraft. Diese Anpassung war notwendig, um den veränderten digitalen Gewohnheiten und Online-Diensten Rechnung zu tragen.

Das EUDI-Wallet wird als zentrales Element der neuen Verordnung betrachtet und alle EU-Mitgliedstaaten sind verpflichtet, bis Anfang 2027 solche Wallets anzubieten. Diese digitalen Brieftaschen dienen der sicheren digitalen Identifizierung und der Verwaltung von Dokumenten wie Führerscheinen und Zertifikaten. Zu den grundlegenden Anforderungen an die EUDI-Wallets zählen unter anderem:

  • Die sichere Identifizierung und Speicherung persönlicher Daten.
  • Die Fähigkeit, unterschiedliche Nachweise für Online- und Offline-Nutzung zu kombinieren.
  • Die kostenlose und freiwillige Nutzung für die Bürger.
  • Hohe Sicherheitsstandards für die Registrierung und Bereitstellung.
  • Datenschutzmaßnahmen, um eine Nachverfolgung des Nutzerverhaltens zu vermeiden.

Zusätzlich ist die Informationen, die im EUDI-Wallet bestätigt werden, wie Adresse, Alter, Geschlecht, Familienstand, Nationalität und Bildungsqualifikationen, für verschiedene Dienstleistungen von großer Bedeutung. Die Verwendung der EUDI-Wallet wird in verschiedenen Anwendungsfällen, wie bei eGovernment-Diensten, der Eröffnung von Bankkonten und der digitalen Registrierung von SIM-Karten, erwartet. Pilotprojekte, darunter das LSP POTENTIAL, das unter der Führung Deutschlands und Frankreichs steht, testen die Interoperabilität der EUDI Wallets.

Für mehr Informationen zu diesem wegweisenden Projekt lesen Sie die ausführlichen Berichte der Hochschule Harz über die digitalen Lernnachweise [hier](https://idw-online.de/de/news847111) und über die eIDAS-Verordnung und EUDI-Wallets auf der Webseite des Bundesministeriums des Innern [hier](https://bmi.usercontent.opencode.de/eudi-wallet/eidas2/en/eidas2/).