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Die deutsche Wirtschaft zeigt sich besorgt über die mögliche negative Auswirkungen der zweiten Amtszeit von Donald Trump auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Deutschland. Eine Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW, die im Dezember unter rund 850 Unternehmen durchgeführt wurde, ergab, dass viele Unternehmen in Deutschland mit erheblichen Risiken rechnen.
Laut den Ergebnissen der Umfrage erwarten etwa drei Viertel der Industrie- und Informationswirtschaft negative Folgen für die deutsche Wirtschaft. 15 Prozent der Befragten fühlen sich stark von den potenziellen Auswirkungen betroffen, während lediglich sieben Prozent einen positiven Effekt erwarten. Besonders ausgeprägt ist die Skepsis in der verarbeitenden Industrie, wo 43 Prozent der Unternehmen um ihren eigenen Erfolg und fast die Hälfte um den Erfolg der gesamten Branche fürchten.
Erwartungen an Trump und die Wirtschaft
Die Befürchtungen sind nicht unbegründet, wie auch die Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt. In dieser Umfrage, die über 600 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten einbezog, sind sich rund 90 Prozent der Befragten sicher, dass die zweite Amtszeit von Donald Trump negative Auswirkungen auf ihr Geschäft haben wird. Nur ein Prozent glaubt an keinerlei Auswirkungen. 95 Prozent der Unternehmen schätzen die Lage als belastend ein, insbesondere im Hinblick auf mögliche neue Zölle und eine drohende Rezession.
Die Einfuhrzölle, mit denen Trump gedroht hat, könnten besonders Deutschland als Exportnation zusetzen. Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA, warnt vor den Folgeschäden einer Abschottungspolitik oder eines Handelskriegs. Gleichzeitig sieht er jedoch auch Chancen in Trumps zweiter Amtszeit für Europa. Wirtschaftsexperten, darunter Ifo-Forscher Niklas Potrafke, teilen die Einschätzung, dass die Folgen für westliche Industrienationen belastend werden könnten, während andere Regionen wie Afrika, Lateinamerika und Asien eher nicht mit negativen Effekten rechnen.