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Rückgang bei Ankünften: Weniger Flüchtlinge in Gießen registriert!

In der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen wird ein deutlicher Rückgang bei der Anzahl der registrierten geflüchteten Menschen verzeichnet. Derzeit werden wöchentlich etwa 330 geflüchtete Personen in Gießen registriert. Im Vergleich dazu lag die Zahl der wöchentlichen Ankünfte im Vorjahr regelmäßig zwischen 500 und 700, wie fr.de berichtete.

Die meisten Ankömmlinge stammen aktuell aus der Ukraine. Abteilungsleiter Manfred Becker führt den Rückgang der Ankünfte auf verstärkte Grenzkontrollen zurück. Zudem blieb die übliche „Herbstwelle“ von Ankünften im letzten Jahr aus. Laut Becker wird auch über weniger Anlandungen im Mittelmeer berichtet, was unter anderem saisonale Faktoren und Maßnahmen der Mittelmeer-Anrainerländer betrifft. Ankommende Geflüchtete durchlaufen in Gießen einen Registrierungsprozess, der unter anderem ärztliche Untersuchungen und die Erfassung von Fingerabdrücken umfasst.

Anzahl der Plätze in der Erstaufnahmeeinrichtung

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Hessen verfügt über insgesamt acht Standorte und eine Notunterkunft in Alsfeld, die eine Kapazität von 11.750 Plätzen bietet. Aktuell sind 6.406 Plätze belegt, davon etwa 2.000 in Gießen. Geflüchtete, die nicht im Dublin-System registriert sind, leben vorübergehend in Gießen oder anderen standortspezifischen Unterkünften, bevor sie auf Kommunen verteilt werden. Eine Verteilung erfolgt jedoch nur, wenn eine Bleibeperspektive besteht.

Im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung erhalten die Geflüchteten ein monatliches Taschengeld von 173 Euro, welches schrittweise auf Bezahlkarten umgestellt wird. Die Einführung dieser Bezahlkarten verläuft nach Angaben der Einrichtung weitgehend reibungslos; viele Geflüchtete sind bereits mit der Kartenzahlung vertraut. Bis Ende der Woche sollen etwa 1.200 Bezahlkarten an die Geflüchteten ausgegeben werden.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 in Hessen 14.772 asylsuchende Personen registriert, was einen Rückgang im Vergleich zu 2023 darstellt, als noch 22.868 Personen registriert wurden. Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden waren Afghanistan, Syrien und die Türkei. Die geschlechterverteilung in der Erstaufnahmeeinrichtung zeigt, dass etwa 70 % der untergebrachten Personen männlich sind, während der Anteil der Kinder an der Gesamtbelegung bei rund 20 % liegt, wie integrationskompass.hessen.de ergänzte.