
Martin Eberle, der Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, sieht sich schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt. Er wird beschuldigt, rassistische Äußerungen gegenüber David Zabel, dem Vorsitzenden des Kulturbeirats der Stadt Kassel, gemacht zu haben. Eberle hat die Äußerung, die er im Oktober während einer Veranstaltung tätigte, zugegeben und erklärt, er habe sich im „Affekt“ geäußert, wie hessenschau.de berichtete.
Der Vorfall ereignete sich, als Zabel Eberle fragte, ob er an der nächsten Sitzung des Kulturbeirats teilnehmen werde. Eberle antwortete darauf mit einer beleidigenden Bemerkung über Schuhcreme, was Zabel, der selbst schwarz ist, als rassistisch einstuft. Zabel hatte zuvor gefordert, dass Eberle durch eine Person of Colour vertreten wird, um die „Migrationskompetenz“ im Gremium zu erhöhen. Eberle entschuldigte sich bereits bei Zabel, jedoch wurde diese Entschuldigung von Zabel nicht angenommen.
Untersuchungen und Reaktionen
Das Kunstministerium Hessen prüft nun den Vorfall, und die Konsequenzen für Eberle sind noch unklar. Eberle, der seit dem 1. Mai 2018 die Leitung der Museumslandschaft innehat, ist derzeit krankgeschrieben und daher nicht im Dienst. Minister Timon Gremmels betonte, dass rassistische Äußerungen von Bediensteten des Landes Hessen inakzeptabel seien, wie faz.net berichtete.
Die schriftliche Entschuldigung Eberles erhielt Zabel am 22. Oktober, die jedoch von Zabel nicht angenommen wurde. In den lokalen Medien, insbesondere in der HNA, fand der Vorfall bislang nur begrenzte Beachtung. Zabel selbst sieht in den Äußerungen Eberles eine Verbindung zu Rassismus und ist Mitglied im Beirat der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Die Ermittlungen des Ministeriums und eine mögliche Anhörung des Landesbediensteten stehen noch aus.