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Bauernverband fordert wichtige Änderungen vor der Bundestagswahl!

Im Vorfeld der Bundestagswahl hat der Bauernverband Biberach-Sigmaringen seine Anliegen an regionale Politiker herangetragen. Zentrales Anliegen ist die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft. Der Kreisobmann Karl Endriß betont, dass nationale Vorschriften, die über die EU-Vorgaben hinausgehen, eine erhebliche Belastung für die Betriebe darstellen. Darüber hinaus fordert er eine sachliche Güterabwägung, bei der Umweltschutz, Immissionsschutz, Wohnungsbau und Energieversorgung Vorrang vor der Ernährungssicherung haben sollen.

Endriß verlangt zudem einen Abbau der Bürokratie und eine Stärkung des ländlichen Raums. Er spricht sich für Lösungen im Angesicht des Klimawandels aus und will die Biodiversität sowie das Tierwohl fördern. In seiner Ansprache zeigt er sich optimistisch, dass die Anliegen der Landwirtschaft nach den Bauernprotesten des vergangenen Jahres mehr Beachtung finden werden. Zu dieser wichtigen Jahreshauptversammlung waren mehrere Bundestagsabgeordnete und -kandidaten aus der Region eingeladen.

Politische Unterstützung für die Landwirtschaft

Der CDU-Politiker Thomas Bareiß betont die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft wiederherzustellen, und spricht sich für einen günstigeren Agrardiesel aus. Ben Dippe von der FDP verspricht, mehr Freiheiten und verbesserte Wettbewerbsbedingungen für Landwirte zu schaffen. Robin Mesarosch von der SPD reflektiert über die Bauernproteste und die Gespräche mit den Ampel-Parteien, während Simon Schutz von den Grünen das gemeinsame Interesse von Grünen und Landwirten an einer Bewahrung der Schöpfung hervorhebt und Kritik an Entscheidungen ohne Einbeziehung der Landwirte übt.

In einem weiteren Kontext wurde festgestellt, dass die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, einschließlich der Agrar- und Ernährungswirtschaft, dramatisch abgenommen haben. Dies wurde in einem Bericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) thematisiert, der auf Bürokratie, Überregulierung, Energiekosten und einen angespannten Arbeitsmarkt verweist. Diese Faktoren führen zu einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt und verringern Investitionen, was durch nationale politische Entscheidungen viele landwirtschaftliche Betriebe in den Ruin treibt.

Die Wertschöpfungskette von Landwirtschaft und Ernährung sichert in Deutschland 4,6 Millionen Arbeitsplätze. Daher ist ein klarer politischer Rahmen erforderlich, um den Bauernfamilien Zukunftsperspektiven zu bieten. Die deutschen Landwirte stehen unter Druck durch steigende Kosten sowie hohen Preisdruck. Der DBV fordert eine handlungsfähige EU, da der Binnenmarkt entscheidend für die deutsche Landwirtschaft ist und stellt fest, dass die Landwirte in einem Spannungsfeld zwischen staatlichen Auflagen und vermindertem Außenschutz der Agrarmärkte arbeiten müssen. Auch wird ein „Zukunftsministerium“ für ländliche Räume gefordert, um die Belange der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung zu bündeln.

Die heimische Landwirtschaft sei von fundamentaler Bedeutung für die Versorgungs- und Ernährungssicherheit. Der DBV spricht sich zudem für ein einheitliches europäisches System zur Tierhaltungs- und Herkunftskennzeichnung aus und plädiert dafür, Ernährungssicherheit als Schutzgut im Grundgesetz zu verankern, um sozialen Frieden sowie wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.