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Die Linke hat einen umfassenden Fünf-Punkte-Plan zur Halbierung des Vermögens deutscher Milliardäre innerhalb von zehn Jahren vorgestellt. Der Plan wurde von Parteichef Jan van Aken präsentiert und am vergangenen Samstag vom Parteivorstand beschlossen. Zentrales Anliegen der Linken ist die Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie eine einmalige Vermögensabgabe für die reichsten Bürger des Landes.
Die zusätzlichen Einnahmen aus diesen Maßnahmen sollen in Bildung und den öffentlichen Nahverkehr investiert werden. Die Vermögensteuer sieht einen ansteigenden Satz vor: 1% jährlich ab einem Vermögen von 1 Million Euro, 5% ab 50 Millionen Euro und 12% für Vermögen über 1 Milliarde Euro. Außerdem ist eine einmalige Abgabe für die 0,7% reichsten Bürger geplant, die 10% für Vermögen über 2 Millionen Euro vorsieht, mit steigenden Sätzen bis zu 30% für noch höhere Vermögen.
Erweiterte Steuermaßnahmen
Zusätzlich sollen der Steuersatz für große Erbschaften und die Reichensteuer für hohe Einkommen erhöht werden. Hierbei sieht der Plan 60% ab einem jährlichen Einkommen von 250.000 Euro und 75% ab einer Million Euro vor. Zudem sollen Kapitalerträge progressiv besteuert werden, ähnlich wie Arbeitseinkommen, anstelle der derzeit geltenden pauschalen 25%.
Jan van Aken kritisierte den zunehmend spürbaren Einfluss von Superreichen auf die Politik in Deutschland und zog Parallelen zur Situation in den USA. Aktuellen Umfragen zufolge liegt die Linke zwischen 5 und 6% und kämpft um den Wiedereinzug in den Bundestag.
Steuerpolitik wird allgemein als zentrales Thema in den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl am 23. Februar angesehen. Während die Union milliardenschwere Entlastungen für Bürger und Unternehmen plant und aufgrund fehlender Gegenfinanzierung in der Kritik steht, setzen SPD und Grüne auf eine stärkere Besteuerung des Vermögens. Die Linke hat zudem angekündigt, die Steuer für Grundnahrungsmittel auf null zu senken.
Insgesamt zeigt sich, dass die Steuerpolitik ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Überlegungen aller Parteien ist. Die Linke verfolgt mit ihrem Plan das Ziel, eine gerechtere Verteilung des Reichtums zu erreichen, während die anderen Parteien jeweils eigene Ansätze zur Steuerpolitik entwickeln, um den unterschiedlichen Anforderungen ihrer Wählerschaft gerecht zu werden, wie [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/bundestagswahl-2025-wahlprogramme-steuerpolitik-100.html) berichtete.