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Am Donnerstag fand im Künstlerhaus in Kempten eine Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2025 statt, die von der Jugendkommission organisiert wurde. In der Diskussion standen die Themen Rechtsextremismus, Migration und Klimawandel im Vordergrund, während Wirtschaft und Außenpolitik weniger Beachtung fanden. An der Diskussion nahmen Julia Kriege von den Jusos, Dr. Julia Kössinger von der Jungen Union, Benjamin Gras von der Grünen Jugend, Henrik Hecht von den Jungen Liberalen und Maximilian Richter von der Linksjugend Allgäu teil. Nicolas Hefele von der Jugendkommission Kempten moderierte die Veranstaltung.
Ein zentrales Thema während der Diskussion war die Sicherheit in Deutschland. Dr. Julia Kössinger (JU) betonte die Notwendigkeit der Brandmauer zwischen den politischen Parteien. Julia Kriege (Jusos) wies auf den Rücktritt eines Holocaust-Überlebenden vom Bundesverdienstkreuz hin, während Maximilian Richter (Linksjugend) argumentierte, dass diese Brandmauer im Bundestag bereits nicht mehr existiere. Ein Mitglied des Publikums richtete eine Frage an Benjamin Gras (GJ) bezüglich Migration und den Vorfällen in Magdeburg. Gras stellte klar, dass die Probleme nicht bei den Migranten, sondern bei den Sicherheitsbehörden lägen.
Klimaneutralität und Außenpolitik
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Klimaneutralität. Moderator Hefele fragte Henrik Hecht (JuLi) über die Verschiebung des Ziels auf 2050. Hecht stellte dar, dass Verbote nicht der richtige Weg seien und die Lösung des CO₂-Problems nicht allein national erfolgen könne. Kriege (Jusos) erwiderte, dass marktwirtschaftliche Eingriffe notwendig seien. Benjamin Gras (GJ) brachte das Thema der Waffenlieferungen an die Ukraine zur Sprache und verknüpfte dies mit der historischen Verantwortung der Grünen. Richter (Linksjugend) wies darauf hin, dass Waffen nur als letzte Option in Erwägung gezogen werden sollten. Hecht (JuLi) plädierte für ein europäisches Denken in der Außenpolitik, während Kössinger (JU) die USA und die EU als bedeutende Partner für Deutschland ansah.
Mit einem Appell an das Publikum, aktiv an den Wahlen teilzunehmen und demokratische Entscheidungen zu treffen, schloss Moderator Hefele die abwechslungsreiche Diskussion.
Zusätzlich fanden sich in einem Überblick über die Wahlprogramme verschiedene Ansätze zum Klimaschutz. Die Parteien diskutieren unter anderem den CO2-Preis, den Atomausstieg sowie die Bezahlbarkeit von Klimaschutzmaßnahmen. Während die SPD eine Reform der Schuldenbremse für Klimaschutzinvestitionen fordert, bekräftigen die Grünen ihre Ablehnung von Abschwächungen im Klimaschutz. Die FDP hingegen sieht die Klimaneutralität erst für 2050 als realistisch an. Dem gegenüber stehen die Konzepte der AfD, die den menschengemachten Klimawandel leugnet und den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen fordert, wie tagesschau.de berichtet.