
Am 9. Februar 2025 ruft die Gewerkschaft ver.di zu weiteren Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg auf. Diese Streikmaßnahmen führen dazu, dass viele Kindertagesstätten geschlossen bleiben und Kliniken lediglich Notversorgungen anbieten. Die Warnstreiks sollen in zahlreichen Städten und Gemeinden durchgeführt werden, darunter Verwaltungen, Stadtwerke, Kliniken und Kitas. Insbesondere im Rems-Murr-Kreis wird am kommenden Montag in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes gestreikt.
In Winnenden sind mehrere Kitas geschlossen, und die Rems-Murr-Kliniken sind betroffen. Die Gesundheitsversorgung wird jedoch durch eine Notdienstvereinbarung sichergestellt. Auch in Esslingen sind Streiks bei der Verwaltung, dem Landratsamt, Kitas, der Feuerwehr, dem Klinikum Esslingen sowie den Stadtwerken angekündigt. Darüber hinaus beteiligen sich die Esslinger Kreissparkasse, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und die Gemeinde Deizisau an den Streikaktionen.
Streiks und Aktionen in mehreren Städten
Am Montag, den 12. Februar, ist eine Kundgebung um 10:30 Uhr am Rathausplatz in Esslingen geplant, bei der der Landesbezirksleiter Martin Gross von ver.di erwartet wird. In Schwäbisch Hall, Braunsbach, Obersontheim, Kupferzell, Hohenlohekreis, Gaildorf, Michelbach an der Bilz und Öhringen sind ebenfalls Streiks angesetzt. In Schwäbisch Hall beginnen die Streiks um 9:30 Uhr mit einer Demonstration, bei der die Vize-Landesbezirksleiterin von ver.di, Maike Schollenberger, zur Abschlusskundgebung sprechen wird.
Für den Dienstag sind weitere Streiks in Tübingen (Stadt, Stadtwerke, Verwaltung, Landratsamt, Kitas, Jobcenter, Agentur für Arbeit) sowie in Heilbronn (Stadt, Landratsamt, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Stadtwerke, Verkehrsbetriebe, Bäder) angekündigt. Auch die Beschäftigten in mehreren Städten des Kreises Heilbronn sind zum Streik aufgerufen. Warnstreiks sind zudem in Calw und im Kreis Freudenstadt geplant.
Die Warnstreiks ziehen sich bis Ende der Woche hin, mit weiteren Aktionen am Mittwoch in Crailsheim, Schwäbisch Hall und am Klinikum Schwäbisch Hall, am Donnerstag in Wertheim und bei der DRV Bund Reha-Klinik Taubertal sowie am Freitag in Mosbach, Buchen und im Neckar-Odenwald-Kreis. ver.di fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Von den Tarifverhandlungen sind rund 385.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg betroffen, davon etwa 248.000 bei den Kommunen.
Parallel dazu berichtete die Tagesschau, dass auch in mehreren anderen Bundesländern Warnstreiks den öffentlichen Nahverkehr beeinträchtigen. Besonders betroffen sind hierbei die Städte Köln und Bonn. Die Gewerkschaft ver.di rief zu diesen Warnstreiks auf, nachdem die erste Tarifrunde ergebnislos verlief. Die Tarifauseinandersetzung betrifft rund 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, wobei die Gewerkschaften 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche Urlaubstage fordern.
In Köln fielen Stadtbahnen und nahezu alle Busse aus, während in Bonn der Busverkehr teilweise durch Subunternehmen aufrechterhalten wurde. Auch in den Kreisen Kleve, Wesel und im westlichen Duisburg kam es zu Verkehrsausfällen. Die Deutsche Bahn bleibt von den Streiks unberührt, sodass S-Bahnen und Regionalzüge planmäßig verkehren. In Nordrhein-Westfalen haben zudem auch Streiks bei der Müllabfuhr und der Straßenreinigung in Städten wie Bielefeld und Herne stattgefunden. In Norddeutschland gab es massive Einschränkungen, da ver.di Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) zum Streik aufrief, während die U-Bahnen und die meisten Busse in Hamburg weiterhin fuhren. Für Berlin ist der nächste Warnstreik für Montagmorgen angekündigt, der über 24 Stunden andauern soll und keine Busse, U-Bahnen oder Straßenbahnen beinhalten wird, während die S-Bahn nicht betroffen ist.