Aichach-Friedberg

Startschuss für Lech-Renaturierung: Natur zurück ins Flusstal holen!

Das Projekt „Licca liber“ zur Renaturierung des Lechs ist offiziell gestartet. Ziel des Projekts ist es, dem Fluss mehr Raum zu geben und seine natürliche Struktur wiederherzustellen. Erste Planungen begannen bereits 2013, während die ersten Baumaßnahmen jetzt in 2023 anlaufen. Die Renaturierung wird auf einer Musterstrecke bei Rehling und Langweid durchgeführt, die als Beispiel für künftige Maßnahmen dienen soll.

Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, wird die Renaturierung von der Staustufe 23 bei Merching bis zur Mündung des Lechs in die Donau nördlich von Rain/Lech vorgenommen. Der Abschnitt III umfasst den Bereich vom Gersthofer Wehr bis zur Einmündung des Lechkanals bei Ellgau. Gudrun Seidel, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) Donauwörth, bezeichnete den Lech als die „wichtigste Lebensader Schwabens“.

Geplante Maßnahmen zur Renaturierung

Die Maßnahmen umfassen die Verbesserung der Gewässerbettstruktur sowie die Schaffung natürlicherer Ufer mit höherer Artenvielfalt. Um dies zu erreichen, werden Uferverbauungen am Ostufer auf etwa 150 Metern entfernt, wozu auch die Fällung von Bäumen gehört. Diese Arbeiten beginnen voraussichtlich am Dienstag. Wie die Website des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth informiert, folgen im Frühjahr naturschutzfachliche Maßnahmen, darunter die Sicherung wertvoller Pflanzenarten und das Abfangen von Zauneidechsen zur Wiederansiedlung an geeigneten Stellen.

Die Elektroofenschlacke im Uferweg wird ebenfalls entsorgt, um Belastungen im Lech zu vermeiden. Der Lech könnte sich je nach Wasserstand eine Breite von zehn bis 15 Metern zurückholen. Insgesamt sind weitere Musterstrecken in Gersthofen geplant, die sich jedoch noch im Genehmigungsverfahren befinden. In den kommenden Jahren sind zudem weiterführende Untersuchungen vorgesehen. Die Ausschreibung für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung ist für 2027 anvisiert.