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Habeck warnt: Deutsche Wirtschaft droht US-Zoll-Schock!

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert von der Europäischen Union eine entschiedene Haltung gegenüber möglichen Strafzöllen der USA. In einem Auftritt bei ZDFheute live warf er dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz vor, die EU-Solidarität aufs Spiel zu setzen. „Wir dürfen uns nicht rumschubsen lassen, das hat sich noch nie als erfolgreich ausgezahlt“, äußerte Habeck und betonte, dass Europa bereit sei, ähnliche Zölle zu erheben, falls die USA tatsächlich Zölle einführen sollten. Dabei u.a. versicherte er: „Alles fertig, alles fertig in der Schublade“ für die notwendigen Maßnahmen.

Habeck unterstrich die besondere Bedeutung Europas für Deutschland in der kommenden Bundesregierung und warnte, dass Deutschland besonders stark betroffen sein könnte, falls die Zölle tatsächlich Realität werden sollten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer geeinten europäischen Reaktion auf die Handelsstrategien der USA.

EU-relevante Reaktionen und Maßnahmen

In einem Zusammenhang mit diesen Entwicklungen bereitet sich die EU auf mögliche US-Zölle vor. Wie die Tagesschau berichtet, lehnen die Regierungschefs der EU einen Handelskrieg ab. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte europäische Gegenmaßnahmen an, sollten die USA zusätzliche Zölle auf EU-Waren erheben. Scholz betont, dass Europa als starker Wirtschaftsraum in der Lage sei, auf Zollpolitiken zu reagieren und versichert, dass Zollpolitik schlecht für beide Seiten wäre.

Angesichts der sich anbahnenden Konflikte äußerten auch andere europäische Staatsoberhäupter ihre Besorgnis. Polens Ministerpräsident Donald Tusk warnte vor Handelskriegen und forderte Besonnenheit. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron betonte, dass Europa sich Respekt verschaffen müsse, wenn es wirtschaftlich angegriffen werde. Finnlands Ministerpräsident Petteri Orpo empfahl, die Verhandlungen mit dem US-Präsidenten Donald Trump zu suchen und verwies zusätzlich auf die Bedrohung durch Russland. Luxembourg Premierminister Luc Frieden und EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas forderten ebenso zu einer besonnenen Haltung auf.

Spürbare Reaktionen auf diese Entwicklungen sind bereits an den Märkten zu verzeichnen: Die Aktien deutscher Autobauer, einschließlich BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen, fielen um 5-7%. Auch Aktienkurse von Lkw-Herstellern wie Daimler Truck und Traton sowie Zulieferern wie Continental und Knorr-Bremse sanken, was die Vulnerabilität der deutschen Automobilwirtschaft in Bezug auf die US-Zollpolitik verdeutlicht.