
Am 11. Februar 2025 wird der Europäische Tag des Notrufs 112 gefeiert. Anlässlich dieses Datums fordert die Björn Steiger Stiftung grundlegende Reformen im deutschen Rettungswesen. Der Präsident der Stiftung, Pierre-Enric Steiger, kritisiert die veralteten Strukturen, die die Effizienz der Rettungseinsätze beeinträchtigen. Nur etwa 36 Prozent der Rettungsleitstellen haben ein etabliertes Verfahren zur telefonischen Anleitung zur Reanimation. Dies führt dazu, dass systembedingt täglich Menschen ohne Informationen für ihre Angehörigen sterben.
Die Stiftung hebt hervor, dass Rettungswagen häufig für nicht lebensbedrohliche Einsätze blockiert werden. Außerdem fehlt es an einer funktionierenden 24/7-Anlaufstelle für Hilfesuchende. Christof Chwojka, Geschäftsführer der Stiftung, erklärt, alles unter 100 Prozent bei der telefonischen Reanimation sei inakzeptabel und gefährlich. Um die Situation zu verbessern, schlägt die Björn Steiger Stiftung eine bessere digitale Vernetzung der Notrufsysteme vor, was die Entlastung des Rettungsdienstes fördern könnte.
Notrufnummer 112: Eine Errungenschaft
Die Notrufnummer 112 gilt als große Errungenschaft und ist in der gesamten EU sowie darüber hinaus kostenlos und ohne Vorwahl erreichbar. Die Björn Steiger Stiftung, die 1973 von Ute und Siegfried Steiger gegründet wurde, initiierte die Einführung dieser Notrufnummer in Deutschland. Im Jahr 1991 beschloss die EU die europaweite Einführung der 112. Davor hatte das Paar 1973 das Land Baden-Württemberg und die Bundesrepublik Deutschland verklagt, um die Einführung der Notrufnummern 110 und 112 zu erreichen. Diese Klage führte zu einer breiten medialen Debatte und öffentlicher Unterstützung, was schließlich zur Einführung der Notrufnummern am 20. September 1973 beitrug.
Die Björn Steiger Stiftung dokumentiert in ihren Forderungen neben der Notrufnummer 112 auch die Notwendigkeit neuer Konzepte für die Versorgung chronisch Kranker, Pflegebedürftiger und älterer Menschen. Zudem besteht ein Bedarf an einer bundesweiten Alarmierung der First Responder über eine zentrale elektronische Schnittstelle. Die Stiftung möchte den öffentlichen Diskurs über die Missstände im Rettungswesen anregen und aktiv Projekte zur Verbesserung der Notfallhilfe umsetzen.
Für weitere Informationen über den Tag des Notrufs und die Anforderungen der Björn Steiger Stiftung wird auf die Berichterstattung von zvw.de und steiger-stiftung.de verwiesen.