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US-Präsident Donald Trump hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller verbleibenden Geiseln gesetzt. Nach Trumps Angaben müssen diese bis Samstagmittag um 12 Uhr freigelassen werden, andernfalls wird es „harte Konsequenzen“ geben. Während einer Veranstaltung im Weißen Haus erklärte Trump, dass die Entscheidung über eine Waffenruhe bei Israel liege und er nur für sich spreche. Er äußerte außerdem, dass er bezweifle, dass die Hamas seiner Forderung nachkommen wird, und vermutete, dass viele Geiseln tot seien.
Die Hamas hat die für Samstag geplante Geisel-Freilassung auf unbestimmte Zeit verschoben, da Israel seinen Verpflichtungen in Bezug auf den Waffenstillstand nicht nachgekommen sei. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat daraufhin die Armee im Gazastreifen in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Diese Entwicklungen stehen im Kontext eines bereits sechs Wochen andauernden Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas, durch den Dutzende Geiseln im Austausch für etwa 2.000 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollten.
Details des Ultimatums und Reaktionen
Trump konkretisierte sein Ultimatum, indem er sagte, dass alle israelischen Geiseln am Samstag und nicht in kleinen Gruppen freigelassen werden müssten. Auf die Frage nach möglichen Konsequenzen seiner Drohung antwortete Trump, dass die Hamas herausfinden werde, was er damit meine. Die Äußerungen fielen während der Unterzeichnung von Exekutivbefehlen im Weißen Haus.
Die verzögerte Geiselfreigabe wurde von Hamas damit begründet, dass Israel durch Luftangriffe auf Palästinenser in Gaza den Waffenstillstand verletzt habe. Der Hamas-Sprecher Abu Obeida äußerte, dass Israel die Vereinbarung durch seine Aktionen gebrochen habe. In der Zwischenzeit hatte ein Koordinator der israelischen Regierung für Geiseln erklärt, dass Israel beabsichtige, seinen Teil der Vereinbarung einzuhalten.
Im Rahmen des aktuellen Waffenstillstands fanden bereits fünf Geiselnwechsel statt, bei denen 18 Freilassungen auf israelischer Seite und über 730 palästinensische Gefangene stattfanden. Der letzte Austausch fand am 8. Februar statt und führte zu Besorgnis über den Gesundheitszustand der freigelassenen Geiseln.
Die Verhandlungen über die zweite Phase des Waffenstillstands, vermittelt von den USA, Katar und Ägypten, haben zudem begonnen. In einem weiteren Kontext hatte Trump in der vergangenen Woche angedeutet, dass die USA „Gaza übernehmen“ könnten, was als Komplikation für die laufenden Gespräche angesehen wird. Sein Plan erhielt vorläufige Unterstützung von der israelischen Regierung, er wurde jedoch von vielen Ländern in der Region und weltweit stark kritisiert.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe [Schwarzwälder Bote](https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.nahost-trump-stellt-hamas-ultimatum-fuer-geiselfreilassung.e5c2d75e-b678-436c-96c9-7bd36b2485b9.html) und [CBS News](https://www.cbsnews.com/news/trump-hamas-hostage-ultimatum/).