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Am Dienstag, den 11. Februar, wird Stefan Angstl um 19 Uhr im Audimax einen Vortrag halten, der sich mit den Folgen von Kriegen und Konflikten auf die Zivilbevölkerung auseinandersetzt. Das Thema seines Vortrags lautet: „Die Zivilbevölkerung in den Kriegen und Konflikten des 21. Jahrhunderts – in der Politik, dem internationalen Recht und den Medien.“ Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Mensch & Medien“ der Volkshochschule Burghausen-Burgkirchen e.V.
In seinem Vortrag thematisiert Angstl das zunehmende Leid der Zivilbevölkerung in Kriegen und Bürgerkriegen, das seit dem Zweiten Weltkrieg ansteigt. Besonders die asymmetrischen Konflikte, die im 21. Jahrhundert zunehmen, belasten die Zivilbevölkerung zusätzlich. Er weist darauf hin, dass Hunger und Gewalt entgegen dem Völkerrecht als Waffen eingesetzt werden. Darüber hinaus wird die Rolle der Medien in der Darstellung des Leids und der Rechtfertigung von Handlungen in Konflikten angesprochen.
Weitere geplante Vorträge der Reihe
Für Interessierte werden in der gleichen Reihe weitere Vorträge angeboten. Am Freitag, den 28. Februar, wird Johann Dirschl über „KI für den beruflichen Einsatz in Social Media nutzen: Musik und Bilder erzeugen“ referieren. Anja Kellhammer präsentiert am Mittwoch, den 12. März, das Thema „Über Geld spricht Frau doch – Finanzielle Selbstbestimmung für Frauen“. Professor Dr.-Ing. Arno Bücken beleuchtet am Dienstag, den 18. März die „Künstliche Intelligenz – eine Einordnung“. Wolfgang Aigner diskutiert am Dienstag, den 25. März die Frage: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland – Zu teuer oder unverzichtbar?“. Alle Vorträge sind gebührenfrei, eine Anmeldung wird jedoch empfohlen.
Die Problematik der humanitären Normen in asymmetrischen Konflikten wurde auch in einem Artikel behandelt. Dieser hebt hervor, dass die Konfliktstrukturen des 21. Jahrhunderts schwer mit klassischem humanitärem Völkerrecht vergleichbar sind. Staatliche Duellkriege sind mittlerweile passé, und nichtstaatliche Gewaltakteure prägen die aktuelle Konfliktlage. Begriffe wie „neue Kriege“ und „asymmetrische Konflikte“ werden im Zusammenhang mit dem weltweiten Kampf gegen nicht-staatliche Gegner verwendet. Zudem wird diskutiert, wie die Bush-Doktrin als ausdehnende Interpretation des Selbstverteidigungsrechts in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und wie „Lawfare“ als Strategie zur Auseinandersetzung mit dem humanitären Völkerrecht dient.
Ein zentrales Problem wird in der ungleichartigen Bindung der Konfliktparteien an das humanitäre Völkerrecht gesehen. Durch die Instrumentalisierung des Rechts kann eine Radikalisierung der Normauslegung stattfinden, und staatliche Akteure versuchen, sich von humanitären Verpflichtungen zu entziehen. Die Debatte zeigt, dass der Ausgleich zwischen Humanität und militärischer Notwendigkeit möglicherweise zugunsten der militärischen Notwendigkeit kippen könnte. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz bietet mit seiner „Interpretive Guidance“ Orientierung für die Auslegung des humanitären Völkerrechts.
Für weitere Informationen über den Vortrag von Stefan Angstl verweisen wir auf die Berichterstattung von PNP. Zusätzliche Einblicke in die Herausforderungen des humanitären Völkerrechts in modernen Konflikten bietet der Völkerrechtsblog.