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In Deutschland ist ein besorgniserregendes Gewaltproblem, insbesondere gegen Frauen, zu verzeichnen. 2023 erlitten rund 133.000 Frauen Gewalt in der Partnerschaft, und nahezu jeden zweiten Tag endete diese Gewalt tödlich, wie der Landkreis Regensburg berichtet. Im vergangenen Jahr wurden 155 Frauen von ihrem (Ex)-Partner ermordet, und allein im Januar 2025 gab es bereits sechs dokumentierte Femizide.
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, beteiligt sich der Landkreis Regensburg an der globalen Bewegung „One Billion Rising” (OBR). Das Motto der diesjährigen OBR-Veranstaltung lautet „RISE FOR EMPATHY” und wird am 14. Februar 2025 um 16 Uhr auf dem Neupfarrplatz in Regensburg mit einem Tanzprotest gefeiert. Maria Scharfenberg, Stellvertreterin der Landrätin, wird bei dieser Veranstaltung eine Ansprache halten. Zusätzlich wird das Landratsamt Regensburg die Flagge des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen” hissen, das rund um die Uhr Beratung in 17 Sprachen bietet.
Zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung
Im Rahmen der Aufklärungsarbeit wird ein Regensburger Runder Tisch gegen häusliche Gewalt organisiert, an dem Fachstellen, Frauenhäuser, Justiz und Polizei beteiligt sind. Außerdem steht eine Notfallkarte mit lokalen Hilfen bei Gewalt zur Verfügung, die für Betroffene von großer Bedeutung sein kann. Zudem gibt es die Print On Demand-Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus” im Landratsamt Regensburg. Diese Ausstellung thematisiert wichtige Aspekte wie Alltagssexismus, Sexismus am Arbeitsplatz sowie in Kultur und Medien und bietet entsprechende Informationen und Tipps. Die Ausstellung ist bis auf Weiteres im Foyer des Landratsamtes während der normalen Öffnungszeiten zugänglich.
Laut einem UN-Bericht ist das eigene Zuhause für Frauen und Mädchen der tödlichste Ort. Im Jahr 2022 wurden täglich durchschnittlich 140 Frauen und Mädchen von Partnern oder Familienmitgliedern getötet, was zu insgesamt schätzungsweise 51.100 Femiziden führte. Diese Zahl stellt einen Anstieg im Vergleich zu 48.800 im Jahr 2021 dar, was teilweise auf eine verbesserte Datenverfügbarkeit zurückzuführen ist. In Europa, Nord- und Südamerika ereignen sich die meisten Femizide im eigenen Zuhause, häufig durch Intimpartner. In Deutschland wird laut Bundeskriminalamt fast täglich ein Femizid verübt, was die Dringlichkeit der aktuellen Initiativen und Veranstaltungen unterstreicht.
Weitere Informationen zu den Themen Gewalt gegen Frauen und den entsprechenden Hilfsangeboten finden sich auf der Website www.gemeinsam-gegen-sexismus.de.