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Die Versorgungslage für Frauen, die Schwangerschaften beenden möchten, ist in Niedersachsen von erheblichen Unterschieden geprägt, wie [borkenerzeitung.de](https://www.borkenerzeitung.de/welt/in-ausland/politik-inland/CDU-Luecken-bei-Versorgung-mit-Schwangerschaftsabbruechen-599255.html) berichtet. Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass die Anzahl der Ärzte, die Abtreibungen durchführen, in acht Versorgungsbereichen stark schwankt. In der Region Cuxhaven, Harburg, Osterholz, Rotenburg und Stade sind nur 11 Ärzte tätig. Deutlich mehr, nämlich 26 Ärzte, gibt es in den Bereichen Celle, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Soltau-Fallingbostel, Uelzen und Wolfsburg. Der Bereich Helmstedt, Hildesheim, Peine, Wolfenbüttel, Braunschweig und Salzgitter weist 30 Ärzte auf.
Im Gegensatz dazu sind in den Versorgungsgebieten Göttingen, Goslar, Holzminden und Northeim nur 6 Ärzte aktiv. In Hameln-Pyrmont, Schaumburg und der Region Hannover sind es 27, während in Diepholz, Nienburg, Oldenburg, Vechta, Verden und Delmenhorst lediglich 8 Ärzte Abtreibungen anbieten. Auch im Emsland, der Grafschaft Bentheim und Osnabrück stehen nur 7 Ärzte zur Verfügung. Insgesamt gibt es in Niedersachsen 123 Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Diese Zahl ist leicht gestiegen, befindet sich jedoch seit Jahren auf ähnlichem Niveau.
Kritik und Unterstützung im politischen Raum
Die CDU-Abgeordnete Laura Hopmann übt Kritik an der fehlenden Aufschlüsselung nach Landkreisen und fordert verbesserte Beratungsstrukturen für Frauen in dieser situation. Das Gesundheitsministerium hat die Ernsthaftigkeit der Unterversorgung anerkannt und betont, dass viele Frauen in benachbarte Bundesländer ausweichen, um Zugang zu Abtreibungen zu erhalten. Gleichzeitig merkt der Berufsverband für Frauenärzte an, dass sie keine Versorgungsprobleme sehen, da viele Frauen anonym in andere Städte reisen.
Darüber hinaus wird auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Aktionen gegen Ärzte, die Abtreibungen in kleineren Städten durchführen, hingewiesen. Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) und die Grünen setzen sich für die Legalisierung von Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen ein und fordern, dass Schwangerschaftsabbrüche fester Bestandteil des Medizinstudiums werden.
Ebenfalls im Fokus steht die Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Wie [service.niedersachsen.de](https://service.niedersachsen.de/detail?pstId=445871940&ags=03358008) erläutert, werden die Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch von der Krankenkasse übernommen, wenn er aus medizinischen Gründen notwendig ist oder aufgrund einer Straftat, wie etwa Vergewaltigung, erfolgt und seit der Empfängnis nicht mehr als 12 Wochen vergangen sind. In diesen Fällen ist kein vorheriger Antrag auf Kostenübernahme erforderlich. Bei Schwangerschaftsabbrüchen aus anderen Gründen ist dies jedoch anders, da hier strenge Kriterien gelten.
Die Krankenkasse übernimmt dabei die Kosten für die ärztliche Beratung, die Behandlung, die Versorgung mit Arznei- und Heilmitteln sowie die Krankenhausbehandlung, jedoch nicht für die Durchführung des Abbruchs selbst. Bei sozialer Bedürftigkeit kann eine Kostenübernahme beantragt werden.