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Am 12. Februar 2025 hat die Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim eine Plakataktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ins Leben gerufen. Diese Aktion begann am 10. Februar 2025 und fällt zeitgleich mit der weltweiten Initiative „One Billion Rising“, die jährlich am 14. Februar stattfindet, ins Leben gerufen von einer New Yorker Künstlerin und Feministin im Jahr 2012.
Am Aktionstag „One Billion Rising“ versammeln sich Menschen weltweit, um gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie Häusliche Gewalt zu demonstrieren. Im Landkreis Northeim werden Plakate mit drei unterschiedlichen Motiven in teilnehmenden Geschäften, Cafés und Arztpraxen ausgestellt. Die Aktion erfolgt in Kooperation mit Netzwerkpartner*innen, darunter das Frauenhaus Northeim, WoGe Göttingen, die Polizei Northeim und die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen. Ziel der Plakataktion ist es, die Gesellschaft zu sensibilisieren, aktives Hinsehen zu fördern und betroffenen Personen den Zugang zu lokalen Hilfsangeboten zu erleichtern. Die Plakate enthalten QR-Codes sowie Telefonnummern für Hilfsangebote, unter anderem die Beratungs- und Interventionsstelle häuslicher Gewalt (BISS) und die Frauenberatungsstelle des Landkreises Northeim.
One Billion Rising in Wuppertal
Unter dem Motto „Rise for Empathy!“ wird der Aktionstag auch in Wuppertal organisiert, wie auf der Seite der Stadt berichtet wird. Die Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung hat verschiedene Maßnahmen initiiert, um auf die Problematik der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und Informationen zu Hilfe- und Unterstützungsangeboten zu verbreiten.
In Wuppertal werden Postkarten mit zwei Motiven, „walk, dance, rise!“ und „I’m simply wonderful“, verteilt. Diese Motive basieren auf dem One Billion Rising-Lied „Break the Chain“ und enthalten auf der Rückseite Hintergrundinformationen sowie Unterstützungsmöglichkeiten. Die Postkarten sind in Gastronomiebetrieben, Einzelhandelsgeschäften, Kulturstätten und städtischen Einrichtungen wie dem Rathaus Barmen und der Stadtbibliothek erhältlich. Zusätzlich wird das Motiv „Walk, dance, rise!“ an Schwebebahnhaltestellen plakatiert.
Statistiken in Deutschland belegen die hohe Anzahl an Gewaltopfern: Täglich sind 728 Frauen und Mädchen Opfer körperlicher Gewalt, darunter 171 Opfer sexualisierter Gewalt. Die Stadt Wuppertal verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 2666 Anzeigen im Bereich häuslicher Gewalt und hat steigende Zahlen in den Beratungsangeboten der Frauenberatung und der Frauenhäuser verzeichnet. Ein Gewalthilfegesetz, das am 14. Februar 2025 im Bundesrat verabschiedet wird, soll eine einheitliche rechtliche Grundlage für Schutz- und Beratungsangebote schaffen und ab 2032 einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung einführen.
Die Herausforderungen, die im Bereich der Gewaltprävention und der Unterstützungsangebote bestehen, werden von Maike Liebetanz zusammengefasst: „Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, es braucht mehr Prävention und bessere Unterstützungsangebote.“ Dieses Gesetz setzt verstärkt auf Prävention und Täterarbeit, allerdings fehlen in Wuppertal Programme für freiwillige Täter, während gerichtlich verpflichtete Täter in andere Städte ausweichen müssen.