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Am 12. Februar 2025 erinnert die Stadt Worms an das Blutbad von 1525 vor Pfeddersheim, welches das Ende des Deutschen Bauernkriegs markierte. Die Aufstände, die 1524 begannen und als „Bauernkriege“ bekannt sind, wurden größtenteils von Bauern getragen und breiteten sich über Süd- und Südwestdeutschland sowie in Sachsen, Thüringen und der Schweiz aus. Die Motivationen hinter diesen Aufständen waren sowohl religiöser als auch wirtschaftlicher Natur.
Ein bedeutendes Dokument der Zeit ist die Veröffentlichung der „Zwölf Artikel von Memmingen“ im Jahr 1525, ein früher Katalog von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Die Reaktionen der fürstlichen Obrigkeiten waren meist schnell und gewaltsam, was zu einer Niederlage der Aufständischen in der entscheidenden Schlacht bei Pfeddersheim am 23./24. Juni führte. Hierbei wurden die Truppen des Pfälzischen Bauernverbunds von kurfürstlichen Streitkräften an der Georg-Scheu-Straße nach Mörstadt besiegt. Obwohl die Truppenstärke beider Heere relativ ausgeglichen war, waren die fürstlichen Truppen besser ausgerüstet und ausgebildet. Der Ort wird im Volksmund als „Bluthohl“ bezeichnet.
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
Im Jubiläumsjahr finden zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an die Niederschlagung der Aufstände statt. Organisiert von der Pfeddersheimer Kulturinitiative wird ein historischer Markt am 21. und 22. Juni abgehalten. Zudem ist ein musikalisches Schauspiel mit dem Titel „Pfeddersheimer Schicksalstage 1525“ ab dem 20. Juni geplant. Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Die Luft der Freiheit“ wird im Museum der Stadt Worms vom 4. Juli bis 2. November zu sehen sein, die Exponate aus der Zeit zeigt.
Während dieser geschichtlichen Aufarbeitung ist auch das Thema der Bauernforderungen von Bedeutung. Laut Recherchen befassten sich die Bauern in ihren Beschwerden mit den geistlichen und weltlichen Obrigkeiten, wie stadtarchiv.memmingen.de berichtete. Die Bauern forderten, dass sie das Evangelium hören und danach leben dürften, ohne als ungehorsam bezeichnet zu werden. Sie wünschten sich die Wahl ihrer Pfarrer und eine klare Predigt des Evangeliums ohne menschliche Zusätze. Zusätzlich erhoben sie Forderungen bezüglich der Nutzung von Ressourcen und eine Reduzierung der Abgaben und Dienste, um nicht übermäßig belastet zu werden.
Des Weiteren verlangten die Bauern, dass die Obrigkeit nicht willkürlich Strafen verhängt, sondern nach dem Gesetz handelt. Ihre Wünsche umfassten auch den Schutz der Rechte von Witwen und Waisen.