Neunkirchen

Fünf Monate nach der Hochwasserkatastrophe: Die Lage in Schwarzau im Gebirge

In Schwarzau im Gebirge sind die Folgen der Hochwasserkatastrophe im September des Vorjahres weiterhin spürbar. Fünf Monate nach dem Unglück sind die Aufräumarbeiten noch im vollen Gange. Die Fischzucht „Oberwasser“ des örtlichen Betreibers Philip Waldert musste aufgrund der Flut ein Drittel ihrer Fische verloren geben. Eine großzügige Spende des Steirerecks in Wien half Waldert, die ausbleibenden Einnahmen abzufangen und die Löhne seiner Mitarbeiter zu sichern.

Das Ehepaar Kaplan saniert nun bereits zum zweiten Mal ihr Haus nach Hochwasserschäden. Der erste Schaden trat 1997 ein, die jetzt notwendigen Sanierungsarbeiten sind Folge der Flut von September 2024. Bürgermeister Peter Lepkowicz (SPÖ) hebt die Solidarität der Bevölkerung hervor, die sich in Form von zahlreichen Spenden für die Feuerwehr gezeigt hat. Besonders aktiv war der Theaterverein Naßwald, der insgesamt 11.000 Euro gespendet hat, davon 2.000 Euro an die Feuerwehren Naßwald und Schwarzau sowie 7.000 Euro an Hochwasseropfer.

Wassermanagement und Unterstützung vor Ort

Im Auftrag der Abteilung Wasserbau wird in der Region eine Geschiebefalle ausgebaggert, um die notwendigen Maßnahmen nach der Flut zu treffen. Solche Aktionen sind Teil der Bemühungen, zukünftige Hochwasserschäden zu minimieren und die Infrastruktur der betroffenen Gebiete zu verbessern.

Diese Situation steht im Kontext der großflächigen Flutschäden, die auch in anderen Teilen Deutschlands aufgetreten sind. Im Westen Deutschlands sind die Aufräumarbeiten intensiv im Gange, während die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe ansteigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Betroffenen umfassende Hilfe zugesichert, auch für den Wiederaufbau. Der Ministerpräsident von Polen, Mateusz Morawiecki, hat Deutschland Unterstützung angeboten, im Zuge einer internationalen Solidarisierung. Zahlreiche Organisationen, darunter die Stiftung stern, haben Spendenkonten eingerichtet, um die betroffenen Menschen zu unterstützen.

Die dramatische Lage in Erftstadt, wo der Wassermassen große Schäden verursachten und Autos mitgerissen wurden, steht beispielhaft für die Herausforderungen, die die Betroffenen bewältigen müssen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet haben das Katastrophengebiet besucht, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock brach ihren Urlaub ab, um ohne Pressebegleitung in die Krisengebiete zu reisen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer von Rheinland-Pfalz sprach von einer Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die in dieser schweren Zeit spürbar wird.