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In Gießen finden am Donnerstag, den 13. Februar, Warnstreiks im öffentlichen Dienst statt, die zu erheblichen Einschränkungen bei der Müllabfuhr und Straßenreinigung führen werden. Wie Gießen Aktuell berichtete, verschiebt sich die geplante Leerung von Restmüll, Altpapier und Bioabfall auf Freitag, den 14. Februar. Darüber hinaus sollen Behälter, die regulär freitags geleert werden, erst ab Montagmorgen bereitgestellt werden.
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der Vitos Klinik Gießen-Marburg sowie der kommunalen Verwaltung in Stadt und Landkreis Gießen mobilisiert, um am Streik teilzunehmen. Der Streik beginnt mit der Frühschicht und endet um Mitternacht. Ziel ist es, Druck auf die Arbeitgeber vor der zweiten Tarifrunde auszuüben und Aufmerksamkeit auf die Arbeitsbedingungen zu lenken. Julian Drusenbaum, Streikleiter, kritisierte das Verhalten der Arbeitgeber als respektlos und wies darauf hin, dass diese sich widersprüchlich verhalten, indem sie den Personalmangel leugnen, jedoch mehr Arbeitszeitsouveränität verweigern.
Demonstration und Forderungen
Im Rahmen des Warnstreiks wird es außerdem eine Demonstration durch die Gießener Innenstadt geben. Der Protestzug startet um 9.00 Uhr an den Hessenhallen und die Abschlusskundgebung findet am Berliner Platz statt. Organisatoren rechnen mit einer hohen Beteiligung, da viele Beschäftigte direkt betroffen sind.
Im Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft ver.di für 2025 unter anderem eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat, höhere Zuschläge für besondere Belastungen, eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich sowie drei zusätzliche freie Tage. Zudem wird ein flexibles „Meine-Zeit-Konto“ zur Entlastung bei steigender Arbeitsbelastung gefordert.
Wie Tagesschau berichtet, droht ver.di mit der Ausweitung der Warnstreiks, die damit bisher regional begrenzt sind. Etwa 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen sind betroffen, darunter Mitarbeiter von kommunalen Verkehrsbetrieben, der Müllabfuhr und Kitas. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 17. und 18. Februar in Potsdam statt, nachdem die erste Tarifrunde am 24. Januar ohne Ergebnis blieb. Stimmen aus ver.di fordern die Arbeitgeber zudem auf, ein konkretes Angebot vorzulegen, um eine Ausweitung der Streiks zu vermeiden.