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Fünf Jahre nach Corona: So geht es den Ostallgäuer Kliniken heute!

Im Ostallgäu hat sich fünf Jahre nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie vieles in den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren verändert. Andreas Kutschker, der 2022 die Leitung der Kliniken übernahm, berichtet über die neuen Herausforderungen und Erlebnisse während dieser Zeit. Die Organisation von Testungen für Patienten und Personal wurde zur Routine, stellte jedoch gleichzeitig eine bedeutende Herausforderung dar. Insbesondere das Kennenlernen neuer Kolleginnen und Kollegen war schwierig, da viele Masken trugen. Trotz der anhaltend herausfordernden Lage zeigt Kutschker sich beeindruckt von der unermüdlichen Leistung der Mitarbeitenden, die unter extremen Bedingungen, oft stundenlang in Schutzkleidung und Maske, ohne Klagen arbeiteten. Gerade die Erinnerungen an dramatische Szenen aus Bergamo im Jahr 2020, als Särge auf Militärtransportfahrzeuge verladen wurden, blieben bei ihm haften.

Die Belastungen im Gesundheitswesen während der COVID-19-Pandemie sind umfassend dokumentiert. Laut einer Studie, die verschiedene Aspekte der Situation für das Gesundheitspersonal untersucht, erlitten sowohl Ärzt:innen als auch Pflegekräfte eine erhebliche emotionale und psychologische Belastung. Dabei zeigt sich, dass Pflegekräfte besonders stark betroffen waren. Eine interne Evaluation auf einer Intensivstation an der Universitätsklinik Köln ergab, dass Pflegekräfte nicht nur emotional, sondern auch organisatorisch und körperlich einem hohen Druck ausgesetzt waren. Die Studie beleuchtet die Herausforderungen, denen sich die Teams ausgesetzt sahen, sowie die Strategien zur Entlastung und Verbesserungsvorschläge. Bei den Befragungen berichteten die Teilnehmenden von einer durchschnittlichen Wahrnehmung der Belastungsintensität von 8 bei Pflegekräften und 7 bei Ärzt:innen.

Ergebnisse und Herausforderungen im Gesundheitsdienst

Die Untersuchung, an der 32 Mitarbeitende teilnahmen, zeigte deutlich die Unterschiede in der Belastung zwischen den Berufsgruppen auf. Pflegekräfte berichteten von den höchsten Belastungswerten in emotionalen, körperlichen und organisatorischen Kategorien, etwa durch das Tragen von Schutzkleidung und die Herausforderungen bei Pflegeeinsätzen. Emotionale Belastungen resultierten aus der hohen Sterblichkeit von COVID-19-Patienten sowie der Not und Verzweiflung bei Patienten und Angehörigen. Organisatorische Schwierigkeiten umfassten die Kommunikation innerhalb der Teams sowie zusätzliche Aufgaben, wie den Umgang mit neuen Beatmungsgeräten.

Die Studie identifiziert auch positive Aspekte wie den Teamzusammenhalt und die interprofessionelle Zusammenarbeit. Allerdings äußerten die Teilnehmenden den Wunsch nach Verbesserungen, darunter eine Erhöhung des Personalschlüssels und mehr Fachpersonal. Die Ergebnisse liefern wertvolle Ansatzpunkte, um die Belastungsintensität im Gesundheitsdienst zukünftig zu verringern und die Wertschätzung sowie die Unterstützung für Mitarbeitende zu erhöhen.