KasselVillingen-Schwenningen

Eishockey-Star Seidenberg: Rückkehr nach Doping-Skandal in Sicht!

Der ehemalige Eishockeynationalspieler Yannic Seidenberg setzt seine Karriere in der DEL2 fort. Der 41-Jährige, der seit Mitte Januar 2023 mit den Kassel Huskies trainiert, hat sich nach einer schwierigen Zeit für einen Vertrag bei dem Klub empfohlen. Seidenberg blickt auf eine beeindruckende Laufbahn zurück, in der er unter anderem 173 Mal für die deutsche Nationalmannschaft spielte und 2018 eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewann. Seine Rückkehr auf das Eis steht in engem Zusammenhang mit dem Ende seiner Sperre am 14. März 2023.

Diese Sperre von zweieinhalb Jahren resultierte aus einer Hausdurchsuchung im September 2022, bei der eine testosteronhaltige Creme sowie 163 Kapseln Dehydroepiandrosteron sichergestellt wurden. Seidenberg akzeptierte einen Strafbefehl wegen mehrfacher Verstöße gegen das Anti-Doping-Gesetz, während er seine Unschuld beteuerte und auf einen Fehler seines behandelnden Arztes verwies. Laut der Staatsanwaltschaft München nahm er über einen Zeitraum von fast einem Jahr unerlaubte Dopingmittel ein. Um Belastungen für sein persönliches Umfeld zu vermeiden, entschied sich sein Anwalt, den Strafbefehl zu akzeptieren. Eine Vereinbarung zur Streitbeilegung verkürzte die ursprünglich vierjährige Sperre um 18 Monate, was bedeutet, dass er möglicherweise in den Playoffs für die Huskies spielen kann.

Details zur Dopinggeschichte

Die Dopingvorwürfe gegen Seidenberg sind erheblich. Ab September 2021 griff der damalige Spieler des EHC Red Bull München zu den verbotenen Substanzen Testosteron und DHEA. Diese Mittel bezog er über mehrere Monate hinweg, mindestens zweimal über eine Apotheke in Starnberg. Bei der Hausdurchsuchung fanden die Ermittler Dopingmittel in seiner Wohnung in München. Seidenberg akzeptierte eine Geldstrafe im oberen vierstelligen Bereich über 90 Tagessätze und gilt nicht als vorbestraft. Sein Geständnis, in dem er auch den Arzt nannte, der ihm die Dopingmittel verschrieben haben soll, wirkte sich strafmildernd aus.

Der behandelnde Arzt, der aus Villingen-Schwenningen stammt, wo Seidenberg aufwuchs, erhielt aufgrund seines vorsätzlichen unerlaubten Verschreibens von Dopingmitteln ebenfalls einen Strafbefehl. Dieser hat den Strafbefehl jedoch nicht akzeptiert, was dazu führt, dass am 6. November 2024 eine Hauptverhandlung am Amtsgericht Villingen-Schwenningen stattfindet, in der Seidenberg als Zeuge aussagen soll. In einem weiteren Schritt wurde Seidenberg im November 2023 vom Deutschen Sportschiedsgericht für vier Jahre gesperrt, beginnend am 14. September 2022. Die Sperre wurde auf Antrag der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) ausgesprochen und berücksichtigt eine vorherige vorläufige Suspendierung. Der Fall ist beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anhängig, gegen die vierjährige Sperre hat Seidenberg Rechtsmittel eingelegt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.

In der Zwischenzeit bezeichnete der Sportdirektor der Kassel Huskies, Daniel Kreutzer, Seidenberg als wichtige Verstärkung für die entscheidende Phase der Saison. Der Klub hat bislang keine Angaben zur Laufzeit des Vertrags gemacht, wie auch die Bayerische Rundfunk berichtete.