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Die große Vorstadtschleuse in Brandenburg an der Havel wird in den kommenden Jahren für größere Schiffe ertüchtigt. Die geplanten Arbeiten sollen von 2027 bis 2030 stattfinden und sind Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nummer 17. Dieses Projekt zielt darauf ab, den Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg an das westdeutsche Wasserstraßennetz anzubinden, insbesondere an den Rhein und den Hamburger Hafen, wie maz-online.de berichtete.
Um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden, sollen die Vorhäfen für 110 Meter lange Großmotorgüterschiffe und 185 Meter lange Schubverbände mit 2,80 Metern Abladetiefe und 11,45 Metern Breite ausgelegt werden. Die Planung und der Bau dieser Maßnahmen werden vom Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt koordiniert. Der aktuelle Ausbauzustand der Vorhäfen erlaubt keinen sicheren Verkehr mit großen Fahrzeugen, weshalb eine Ausbaggerung zur Erhöhung der Wassertiefe und eine Erneuerung der Ufereinfassungen geplant sind.
Details zu den Bauarbeiten
Die nördliche Schleusenkammer hat bereits ausreichend breite Tore für Schubverbände, bietet jedoch nicht genügend Kammerlänge für ganze Verbände. Daher werden Schubverbände entkoppelt, getrennt geschleust und in den Vorhäfen wieder gekoppelt. Die Vorhäfen sollen zudem Start- und Liegeplätze für ruhenden Verkehr bieten und ein gefahrloses Überholen von Schiffen ermöglichen. Ein geplanter Gefahrgut-Liegeplatz im unteren Vorhafen sowie der verlegte Übernachtungsplatz mit einem neuen Liegeplatz für Eisbrecher im oberen Vorhafen sind ebenfalls Teil der Planungen. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 27 Millionen Euro, die vollständig vom Bund getragen werden.
Während der Bauarbeiten sind keine wesentlichen Einschränkungen für die Berufs- und Freizeitschifffahrt zu erwarten, es können jedoch temporäre Beeinträchtigungen während der Arbeiten an der nördlichen Schleusenkammer auftreten.
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 hat weitreichende Ziele. Es soll eine durchgehende Wasserstraßenverbindung vom Rhein nach Berlin realisiert werden, um die Standortbedingungen für Häfen und Wirtschaftsstandorte in Berlin, Brandenburg, Wustermark und Magdeburg zu verbessern. Zudem wird angestrebt, die stark belasteten West-Ost-Achsen von Straße und Schiene zu entlasten, wie gdws.wsv.bund.de berichtet.