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Flüchtlingsunterkünfte in Germering: Streit um neue Standorte eskaliert!

In der Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen in Germering gibt es neue Entwicklungen. Auf landwirtschaftlich genutzter Fläche zwischen Bodenseestraße und Bahnlinie östlich von Germering sollen Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden. Der Eigentümer Johann Oberhauser hatte ursprünglich der Landeshauptstadt München eine Fläche zur Nutzung angeboten, zog jedoch das Angebot zurück. Stattdessen bot er ein anderes Grundstück im Gewerbegebiet Freiham an. Grund für den Rückzug waren negative Reaktionen auf den ursprünglichen Vorschlag, einschließlich Drohungen, dass er sich in Germering nicht mehr blicken lassen solle. Die neue Fläche befindet sich an der Autobahnzufahrt neben der Bodenseestraße und ist damit weiter entfernt von Germering.

Die Stadt München plant eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 250 Menschen zwischen Gröbenzell und Lochhausen, die ebenfalls auf Widerstand stößt. Oberhauser lehnt die ursprünglichen Pläne ab, da diese in der Nähe seines Reiterhofs liegen. Der Münchner Stadtrat hatte die Entscheidung über die Unterkunft in Lochhausen aufgrund offener Fragen vertagt. Ein Drittel des ursprünglichen Areals gehört bereits der Stadt München. Es gibt Bedenken hinsichtlich der fehlenden Infrastruktur und der möglichen Beeinträchtigung des Reiterhofs durch die Unterkunft. Oberhauser argumentiert, dass seine angebotene Fläche besser geeignet sei, da sie einen größeren Abstand zur Wohnbebauung habe und im Außenbereich liege, was eine Bebauung normalerweise ausschließt, aber Privilegierungen möglich sind.

Bedenken und Planung für neue Unterkünfte

Unterdessen leben aktuell etwa 300 Geflüchtete in Germering, die in mehreren Unterkünften, hauptsächlich am Starnberger Weg und in der Industriestraße, untergebracht sind. Eine neue Einrichtung am Hochrainweg, die bis zu 128 Flüchtlinge aufnehmen kann, wird ebenfalls geplant. Betreiber dieser neuen Einrichtung ist das Landratsamt Fürstenfeldbruck. Stadträte der CSU äußern Bedenken wegen der Folgelasten für die Stadt, während Oberbürgermeister Andreas Haas ebenfalls auf mögliche Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur hinweist.

Es besteht erheblicher Bedarf an Betreuungs- und Schulplätzen für Kinder sowie an Sprachförderung und ehrenamtlichen Helfern. CSU-Stadträtin Eva Kuchler hebt hervor, dass die Plätze in Krippen und Kindergärten bereits nicht ausreichen. Darüber hinaus berichtet Sozialamtsleiter Martin Rattenberger von einem Mangel an pädagogischem Personal und über 200 fehlenden Plätzen in Kindertagesstätten. In den Germeringer Unterkünften sind fast die Hälfte der Plätze von Asylbewerbern belegt, die einen Aufenthaltstitel haben, aber keine adäquate Wohnung finden können.

Die Stadt Germering muss diesen Personen eine andere Unterkunft als Obdachlosen zur Verfügung stellen, da sie über 100 Betten für Obdachlose verfügt, von denen 61 belegt sind. Zudem befürchtet CSU-Stadträtin Sandra Andre, dass Germering möglicherweise über die 128 Geflüchteten hinaus weitere Asylbewerber aufnehmen muss. Laut Oberbürgermeister Haas beträgt die Höchstzahl möglicher Flüchtlinge für Germering 579, basierend auf einem vor zehn Jahren errechneten Verteilungsschlüssel.

Das Landratsamt geht von insgesamt 3500 Geflüchteten im Landkreis aus, hat jedoch kaum geeignete Gebäude und Grundstücke zur Unterbringung. Oberbürgermeister Haas wird die Bedenken an das Landratsamt weitergeben; dies hat jedoch keine Auswirkungen auf die Errichtung der Unterkunft. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Genehmigung der neuen Einrichtung sind gegeben. Die Unterkunft wird aus zwei Wohn- und einem kleineren Bürocontainer bestehen und im Gewerbegebiet zwischen Hochrainweg und Unterer Point aufgestellt. Die Einrichtung soll über einen Zeitraum von acht Jahren betrieben werden und bietet Platz in 18 Doppel- und sieben Vierbettzimmern sowie einen Außen- und Spielplatzbereich. Unklar ist, ob eher Familien oder Einzelpersonen in die Einrichtung einziehen werden. Eine Bildunterschrift wurde ergänzt, um Missverständnisse über den Standort der Container zu vermeiden.