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Nürnberg entdeckt größten Pestfriedhof Deutschlands – Auswertung der Rätsel!

In Nürnberg wurde ein bedeutender archäologischer Fund gemacht: Der größte dokumentierte Pestfriedhof in Deutschland, der aus dem 17. Jahrhundert stammt, ist entdeckt worden. T-Online berichtete, dass im Stadtteil St. Johannis etwa 3.000 Überreste von Verstorbenen freigelegt wurden, die vermutlich während der Pestwelle in den Jahren 1632/33 starben.

Aktuell befinden sich die gefundenen Überreste bei einer Grabungsfirma in Bamberg, wo sie anthropologisch ausgewertet werden. Diese Auswertung umfasst die Bestimmung von Größe, Geschlecht, Alter und Anzeichen von Krankheiten oder Verschleiß der Toten. Forscher planen zudem, genetische Proben aus den Backenzähnen der Verstorbenen zu entnehmen, um mehr Informationen über die Entwicklung des Pest-Erregers zu gewinnen.

Geplante Ausstellungen und Grabungsarbeiten

Eine erste Ausstellung, die sich mit den Grabungsarbeiten befasst, ist für den Herbst oder Winter 2025 in der Nürnberger Innenstadt geplant. Eine umfangreichere Ausstellung wird in Erwägung gezogen, sobald weitere wissenschaftliche Ergebnisse vorliegen. Die Grabungen wurden im Rahmen von Bauarbeiten für ein neues Altenheim durchgeführt, die derzeit noch laufen.

Die Gesamtzahl der gefallenen Toten auf dem Pestfriedhof könnte zwischen 2800 und 3000 liegen, wie Geo berichtete. Environmental conditions, wie die grüne Verfärbung der Knochen, sind auf Abfälle einer früheren Kupfermühle zurückzuführen. Die Funde decken alle Altersklassen ab, darunter alte und junge Menschen sowie Säuglinge.

Die anthropologische Auswertung fordert zudem ein umfassendes Verständnis der Lebensumstände, Krankheiten und möglichen Mangelerscheinungen der Verstorbenen. DNA von Pest-Erregern könnte aus den Zähnen extrahiert werden, während außerdem Proben aus den Becken der Toten für die Forschung zu Darmparasiten herangezogen werden. Forensische Studien untersuchen Insektenreste, um mögliche Todeszeitpunkte zu bestimmen.