BodenseekreisDeutschland

Hilfe für Kinder suchtkranker Eltern: Aktionen im Bodenseekreis!

Rund drei Millionen Kinder in Deutschland wachsen mit suchtkranken Eltern auf. Diese Kinder erleben oft Ängste und Unsicherheiten und übernehmen früh Verantwortung für familiäre Belange. Um auf die besondere Situation dieser Kinder aufmerksam zu machen, findet eine bundesweite Aktionswoche vom 16. bis 22. Februar statt. Im Bodenseekreis gibt es zahlreiche Veranstaltungen, die Aufklärung bieten und Unterstützung anbieten, wie Wochenblatt News berichtete.

Zu den Angeboten im Bodenseekreis gehören unter anderem ein Online-Vortrag für Eltern mit dem Titel „Familie im Fokus – Bindung, Beziehung und der Umgang mit Substanzkonsum“ am 17. Februar von 19.00 bis 20.00 Uhr. In diesem Rahmen wird über den Aufbau stabiler Bindungen trotz Herausforderungen durch Substanzkonsum referiert. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite www.bodenseekreis.de/fasd-veranstaltungen.

Veranstaltungen zur Unterstützung

Ein weiterer Online-Vortrag für Fachkräfte mit dem Titel „Verwobene Pfade – FASD & Suchtkrankheiten“ findet am 19. Februar von 14.00 bis 15.30 Uhr statt und behandelt die Ursachen und Auswirkungen von fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) sowie Suchtgefährdung.

Zusätzlich gibt es eine telefonische Beratung für Kinder und Jugendliche, die unter dem Namen „Regenbogenkids“ läuft. Diese richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 15 Jahren aus suchtbelasteten Familien und findet am 18. und 20. Februar jeweils von 14.00 bis 16.00 Uhr statt. Die Beratung kann über die Telefonnummer 07541 950180 oder die E-Mail-Adresse psb@diakonie-oab.de erreicht werden, wobei es auch eine separate Gruppe für Jugendliche ab 16 Jahren gibt.

Eine weitere Maßnahme zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit sind Plakataktionen im Bodenseekreis, die die Situation betroffener Kinder sichtbar machen sollen. Darüber hinaus bietet die Suchtberatung der Diakonie Oberschwaben Allgäu Bodensee in Friedrichshafen eine zentrale Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte an, die Unterstützung und Aufklärung bei der Behandlung und Therapie suchtkranker Personen anbietet.

Kinder von psychisch oder suchtkranken Eltern sind einer Vielzahl von Belastungen und Risikofaktoren ausgesetzt. Sie gehören zu einer Hochrisikogruppe für die Entwicklung eigener psychischer Erkrankungen oder für Vernachlässigung, was ebenfalls auf die Bedeutung präventiver Maßnahmen hinweist, wie in einem Fachbeitrag von Konturen erläutert wird. Etwa 40-50% der suchtkranken Personen leiden zudem an psychischen Erkrankungen, was die Herausforderungen für die betroffenen Familien zusätzlich verstärkt.

Die fachliche Leitlinie zur Kindesmisshandlung, -missbrauch und -vernachlässigung, die im Februar 2019 veröffentlicht wurde, soll darauf abzielen, dass Fachkräfte im Gesundheitssystem Kindeswohlgefährdungen frühzeitig erkennen und darauf reagieren.