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In Bielefeld stehen ab Freitagmorgen, dem 14. Februar 2025, bis Samstagmorgen, dem 15. Februar 2025, die Stadtbahnen und Busse von moBiel still. Grund für die massiven Verkehrsbehinderungen ist ein 24-Stunden-Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi alle Mitarbeiter von moBiel aufgerufen hat. Während dieser Zeit werden lediglich Busse von Fremdunternehmen verkehren.
Die Streikaktionen sind das Resultat stockender Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst. Die Beschäftigten fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Dazu zählen konkrete Forderungen wie 8% mehr Lohn oder zumindest 350 Euro mehr monatlich, höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie Praktikantenentgelte um 200 Euro pro Monat und drei zusätzliche freie Tage. Auch ein Zeit-Konto für mehr Flexibilität wird gefordert.
Details zu den Forderungen und Gehältern
Die Gehälter im öffentlichen Dienst liegen je nach Tätigkeit und Eingruppierung in eine Entgelt-Gruppe (EG) zwischen verschiedenen Stufen. Beispielsweise verdienen Erzieher in der Entgeltstufe S8a zwischen 3.303,85 Euro und 4.409,39 Euro brutto monatlich. Ein Busfahrer (EG5/Stufe 4) erhält seit März 2024 ein Gehalt von 3.431,17 Euro brutto, während Müllwerker (EG3/Stufe 3) etwa 3.017,99 Euro brutto verdienen. Verwaltungsfachangestellte (EG6/Stufe 5) erhalten 3.640,49 Euro brutto, und Auszubildende im zweiten Lehrjahr zum Gärtner bekommen 1.268,20 Euro brutto.
Wie die Tagesschau berichtete, sind die aktuellen Warnstreiks in der Tarifkonfliktsituation um die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes regional begrenzt, jedoch droht die Gewerkschaft ver.di mit einer Ausweitung dieser Streiks. Dies könnte auch Auswirkungen auf den Bus- und Bahnverkehr sowie auf Flughäfen haben. Der Tarifstreit betrifft etwa 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern findet am 17. und 18. Februar in Potsdam statt. Bereits in der ersten Tarifrunde am 24. Januar konnte kein Ergebnis erzielt werden. Christine Behle, stellvertretende Ver.di-Vorsitzende, hat die Arbeitgeber aufgefordert, ein Angebot vorzulegen, andernfalls sei mit einer Ausweitung der Streiks vor der Bundestagswahl zu rechnen.